Nürnberg Kauflaune der Deutschen bekommt kleinen Dämpfer

Nürnberg · Die Deutschen haben derzeit mehr Geld in der Tasche, das Portemonnaie lassen sie aber lieber daheim. Nach Umfrageergebnissen des Marktforschungsunternehmens GfK unter 2000 Bürgern ist die Verbraucherstimmung in Deutschland im Moment etwas eingetrübt. So ließ leichte Konjunkturskepsis den Konsumklima-Index für April um 0,1 auf 9,4 Punkte sinken. Insgesamt sei die Konsumlaune aber nach wie vor gut.

Gerade die Nachfrageschwäche für deutsche Produkte in wichtigen Absatzmärkten sorgt für Skepsis gegenüber der Konjunkturentwicklung. Die unklare Lage von Schwellenländern wie Brasilien und China sei bei den Verbrauchern "offenbar nicht ohne Folgen geblieben", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Zudem schätzen die Verbraucher ihre künftige Finanzlage weniger günstig ein und seien seltener bereit, größere Einkäufe zu tätigen.

Dennoch: "Insgesamt ist die Konsumstimmung trotz des Dämpfers auf einem hohen Niveau", betonte Stefan Hertel vom Handelsverband Deutschland. Denn die Kaufkraft der Deutschen stieg im vorigen Jahr so stark wie seit mindestens 2008 Jahren nicht mehr. Die Reallöhne legten um 2,4 Prozent zu, die Inflation fiel wegen der günstigen Energiepreise mit 0,3 Prozent extrem niedrig aus. Daten für Januar und Februar signalisieren zudem, dass die Löhne auch im ersten Quartal 2016 deutlich anzogen. Eine positive Wirkung dürfte demnächst auch die angekündigte Rentenerhöhung haben. Laut GfK-Schätzung werden Verbraucher ihre Ausgaben 2016 um rund zwei Prozent steigern.

(beaw)
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