Kommentar Kaufhof braucht besseres Konzept

Natürlich haben es Kaufhäuser in Zeiten des Online-Handels viel schwerer als früher, und natürlich macht das Wetter der vergangenen Jahre den Kleidungsverkäufern das Kalkulieren schwer. Diese Argumente allein taugen aber nicht als Begründung dafür, dass Galeria Kaufhof jetzt die Notbremse zieht. Das Unternehmen hat zu spät mit der Modernisierung seiner Filialen angefangen, und es ist zu spät auf den Online-Zug aufgesprungen. Das muss auch dem neuen Eigentümer HBC klar gewesen sein, als er 2015 seine Wachstumspläne mit viel Tammtam verkündete. Jetzt muss er kleinlaut auf Sparkurs gehen.

Ob das hilft, bleibt abzuwarten. Der Belegschaft ist bei einer Einigung mit Verdi vielleicht eine Atempause für drei bis vier Jahre verschafft. Und dann? Es fehlt immer noch ein tragfähiges Konzept für das Warenhaus der Zukunft. Solange die Kanadier das nicht vorlegen, droht ihrem Europa-Engagement ein Flop - mit bösen Folgen für Galeria Kaufhof und deren Belegschaft.

Georg Winters

(RP)
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