Integration und Arbeitslosigkeit Experte erwartet kaum Langzeitfolgen durch Flüchtlingszuzug

Berlin · Entgegen anderslautenden Bedenken in Teilen der Bevölkerung glaubt der Wirtschaftswissenschafler Thomas Straubhaar, dass der Flüchtlingszuzug keine großen Auswirkungen auf das Leben in Deutschland haben wird.

 Thomas Straubhaar prognostiziert schwache Auswirkungen durch den Flüchtlingszuzug.

Thomas Straubhaar prognostiziert schwache Auswirkungen durch den Flüchtlingszuzug.

Foto: HWWI

Die Erfahrung zeige, dass Flüchtlingsbewegungen "langfristig kaum eine nachhaltige Wirkung entfalten, weder positiv, noch negativ", sagte er im Interview der "taz". So könnten auch die Folgen des demografischen Wandels nicht durch Flüchtlinge abgemildert werden.

Weder werde "die Arbeitslosigkeit ansteigen, noch werden die Sozialkassen geleert", sagte Straubhaar weiter. Die Zugezogenen seien zudem keine Konkurrenz für die bereits in Deutschland lebenden Arbeitskräfte. Sie kompensierten auch nicht den drohenden Fachkräftemangel in Deutschland, "schon allein, weil sie in ihren Qualifikationen sehr stark von dem abweichen, woran es in Deutschland am stärksten fehlt".

Die "pragmatisch richtige Vorgehensweise" im Umgang mit Flüchtlingen ist nach Aussagen des Wirtschaftswissenschaftlers, die Kinder zur Schule gehen zu lassen und die Menschen dabei zu unterstützen, ihren Lebensunterhalt eigenständig zu verdienen. Eine Möglichkeit sei, Arbeitgebern, die Asylbewerber beschäftigten, "spezifische Lohnzuschüsse" zu zahlen.

Straubhaar warnte jedoch davor, "Tatbestände zu schaffen, die Asylbewerber einseitig bevorzugen, denn das schafft nur böses Blut". So könnten solche Lohnzuschüsse auch gezahlt werden, "um Langzeitarbeitslose oder Menschen mit geringerer Qualifikation in den Arbeitsmarkt einzugliedern".

(felt/KNA)
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