Aachen, Düsseldorf, Köln So viel kostet das Wohnen in NRW

Düsseldorf · Aachen wird zum Immobilien-Hotspot - das geht aus dem Wohnungsmarktreport des Düsseldorfer Immobilienkonzerns LEG hervor. Die Kaufpreise sind demnach erneut deutlich stärker gestiegen als die Mieten.

Das sind die Mietpreise in Düsseldorf
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Das sind die Mietpreise in Düsseldorf

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Foto: Endermann, Andreas

Im Konzert der steigenden Mietpreise gab es in NRW bislang immer Ausnahmen. Im vergangenen Jahr sind die Preise bei Neuvermietungen aber erstmals flächendeckend im gesamten Land gestiegen. Dafür fiel der durchschnittliche Preisanstieg aber deutlich geringer aus als in den vergangenen fünf Jahren, in denen jährliche Sprünge von weit über fünf Prozent die Regel waren. Mit einem Anstieg von 2,1 Prozent auf durchschnittlich 6,38 Euro je Quadratmeter lag die Mietpreisentwicklung in Nordrhein-Westfalen 2015 noch unter der allgemeinen Lohnentwicklung, weshalb die NRW-Bürger heute im Schnitt sogar weniger von ihrem Haushaltseinkommen als noch im Vorjahr für die Miete ausgeben müssen (18,2 Prozent).

Immobilien: So viel kostet Wohnen in NRW laut LEG-Wohnungsreport
Foto: RP / Endermann / LEG / Weber

Die Spreizung ist allerdings größer geworden. Während Luxuswohnungen (der neue Wohnungsmarkt-Report der Düsseldorfer LEG versteht darunter das teuerste Zehntel aller angebotenen Wohnungen) um durchschnittlich 3,8 Prozent zulegte, verteuerte sich das günstigste Zehntel im Angebot nur um 1,6 Prozent. Was auf den ersten Blick überrascht, weil der Markt gerade in diesem Bereich unter zum Teil dramatischen Angebots-Engpässen leidet.

Niedrigste Mieten in Höxter

Warum der Preisanstieg bei Billigwohnungen trotzdem klein ausfällt, erklärt LEG-Chef Thomas Hegel so: "Gerade in diesem Segment geht es darum, gute Mieter auch möglichst zu halten." Gerade im Billigsegment liegen die Mieten offensichtlich bereits am Limit dessen, was einkommensschwache Mieter sich noch leisten können. Die niedrigsten Kaltmieten pro Quadratmeter werden derzeit im Ortsteil Beverungen im Kreis Höxter gezahlt (4,07 Euro), die höchsten in der Kölner Altstadt (12,33 Euro) und in Düsseldorf-Oberkassel (12,23 Euro).

Dass die Mieten in den Ballungsräumen entlang der Rheinschiene und in Münster überdurchschnittlich stark gestiegen sind, ist keine Überraschung. Dieser Trend ist seit über zehn Jahren stabil. Neu in den Kreis der boomenden Immobilienmetropolen drängt nun aber Aachen. Hier legten die Angebotsmieten zwischen 2010 und 2015 um mehr als 20 Prozent zu.

Dynamischer als die Mietpreise kletterten die Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser - und zwar um 5,6 Prozent. Im Landesschnitt kostete der Quadratmeter Eigentumswohnung 1583 Euro: 2900 bis 3000 Euro in Düsseldorf, Münster und Köln; 900 bis 1000 Euro in Gelsenkirchen, Duisburg und Wuppertal.

Hösel, Breitscheid und Lintorf an der Spitze

Weil der LEG-Wohnungsmarktreport immer auch zahlreiche makroökonomische Kennzahlen verrechnet, kann man ihn auch wie einen Wirtschaftsatlas des Landes lesen. So weist er zum Beispiel die landesweit höchste Kaufkraft für die Ortsteile Hösel, Eckerscheit, Breitscheid und Lintorf im Kreis Mettmann aus, wo jeder Haushalt im Schnitt 6343 Euro ausgeben kann. Gefolgt von den Düsseldorfer Stadtteilen Kaiserswerth, Kalkum, Wittlaer und Angermund (6060 Euro). Die niedrigste Kaufkraft haben die Haushalte derweil in den Aachener Stadtteilen Rothe Erde und Forst, aber auch in bestimmten Stadtteilen Duisburgs und Krefelds müssen die Haushalte im Schnitt mit weniger als 2500 Euro auskommen.

Die größten Wohnungen leisten sich Düsseldorfer im Ortsteil Lohhausen, Stockum und Golzheim: Hier messen die Wohnungen im Schnitt 96 Quadratmeter. Aber auch in den Aachener Stadtteilen Brand, Sief, Hahn und Waldheim lebt es sich auf 87 Quadratmetern großzügig. In Köln-Zollstock dagegen sind die Wohnungen im Schnitt 52 Quadratmeter groß und im Bonner Zentrum gerade mal 56 Quadratmeter.

Landesweit am stärksten wächst zur Zeit Münster, wo die Bevölkerung zwischen 2013 und 2015 um 2,7 Prozent zunahm. Gefolgt von Düsseldorf mit 1,9 Prozent. Am stärksten zurück ging die Bevölkerung im Märkischen Kreis (-1,0 Prozent), im Hochsauerlandkreis (-0,7) und im Kreis Olpe (-0,3).

(tor)
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