Tarifstreit Warnstreiks der IG Metall in Aschaffenburg und Iserlohn

Frankfurt/Main · Unmittelbar nach Mitternacht haben die angekündigten Warnstreiks der IG Metall begonnen. In Aschaffenburg und Iserlohn legten Metaller ihre Arbeit nieder. Die Gewerkschaft fordert mehr Geld und kürzere Arbeitszeiten.

 Nachtschicht-Beschäftigte zünden bei einem Warnstreik vor der Firma Kirchhoff Automotive in Iserlohn Bengalische Feuer an.

Nachtschicht-Beschäftigte zünden bei einem Warnstreik vor der Firma Kirchhoff Automotive in Iserlohn Bengalische Feuer an.

Foto: dpa, gki hjb

Mitarbeiter von Firmen im fränkischen Aschaffenburg und im westfälischen Iserlohn legten in der Nacht zum Montag die Arbeit für kurze Zeit nieder. Die deutschen Metall- und Elektroindustrie hat für diese Woche weitere große Warnstreiks in mehreren Teilen Deutschlands angekündigt.

Nach Angaben eines IG-Metall-Sprechers waren an der nächtlichen Streikaktion 65 Mitarbeiter mehrerer Firmen in Aschaffenburg beteiligt. Sie wollten für 45 Minuten die Arbeit niederlegen. In Iserlohn nahmen einer Sprecherin zufolge etwa 100 Arbeiter der Firma Kirchhoff Automotive an einem Warnstreik teil.

Im Laufe des Tages sollen bei Porsche in Baden-Württemberg, in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens sowie in Ostdeutschland Kundgebungen folgen. Unter anderem plant die Gewerkschaft Warnstreiks bei Otis in Berlin, Bombardier in Brandenburg und Volkswagen in Chemnitz. Auch an der Küste sowie im Tarifbezirk Mitte sind Kundgebungen geplant. Erste vereinzelte Warnstreikaktionen hatte es bereits in der vergangenen Woche gegeben.

Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Geld und für alle 3,9 Millionen Beschäftigten die Option, ihre Arbeitszeit befristet auf 28 Wochenstunden absenken zu können. Schichtarbeiter. Eltern junger Kinder sowie pflegende Familienangehörige sollen zusätzlich einen Teillohnausgleich erhalten, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren.

Besonders die letzte Forderung wird von den Arbeitgebern scharf abgelehnt und als illegal bezeichnet, weil daraus Ungleichbehandlungen gegenüber Mitarbeitern entstünden, die jetzt schon ohne Ausgleich in Teilzeit arbeiten. Sie haben bislang Lohnzuwächse von zwei Prozent plus einer Einmalzahlung angeboten und eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten nach oben verlangt. Die nächsten Verhandlungen finden am Donnerstag im Tarifbezirk Baden-Württemberg statt.

Leipzigs IG-Metall-Chef Bernd Kruppa sagte der "Leipziger Volkszeitung": "Unsere Forderungen sind wirtschaftlich sinnvoll, bezahlbar und die richtigen Antworten auf eine moderne Arbeitswelt." Die Wirtschaft brumme, die Auftragsbücher seien voll, die Prognosen für 2018 seien gut.

(juju)
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