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München Ifo-Präsident: Probleme der Euro-Zone nur übertüncht

München · Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn erwartet für 2016 ein kräftiges Wachstum der deutschen Wirtschaft, sieht aber zwei große Risiken: einen stärkeren Einbruch der chinesischen Wirtschaft und eine neue Krise in der Eurozone, "wo die Probleme nur übertüncht wurden", sagte Sinn. Frankreich und die südeuropäischen Länder verschleppten überfällige Strukturreformen, mit Rückendeckung durch die Europäische Zentralbank. "Frankreich und Südeuropa stecken in einer chronischen Krise, die Massenarbeitslosigkeit führt zu politischer Radikalisierung, und das gefährdet den Zusammenhalt Europas", so Sinn.

In Deutschland verschafften auch die zusätzlichen Staatsausgaben von 21 Milliarden Euro für die Flüchtlinge der Konjunktur 2016 Rückenwind. Aber die Steuern werde die Regierung vor den nächsten Wahlen kaum erhöhen. Und "irgendwann muss der Staat die Schulden dann zurückzahlen, und dann tritt genau der umgekehrte Effekt ein", sagte der Wirtschaftsforscher.

Eine Schuldenpolitik wie in einigen anderen Staaten wäre für Deutschland sehr gefährlich, "denn niemand wird Deutschland retten, niemand wird uns die Schulden erlassen", sagte Sinn. Der Schuldenberg sei mit gut 70 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung viel zu hoch, "und dazu kommt das demografische Problem: Die Babyboomer wollen in 15 Jahren Rente haben von Kindern, die sie nicht haben", sagte Sinn. Aus seiner Sicht wäre es verantwortungslos, sich in einer solchen Situation weiter verschulden zu wollen.

Das Ifo rechnet mit einem Anstieg des Wirtschaftswachstums auf 1,9 Prozent 2016 und ist damit optimistischer als andere Institute oder die Bundesbank. Der niedrige Ölpreis und der schwache Euro seien die beiden wichtigsten Treiber, sagte Sinn. Beides kurble die Nachfrage nach heimischen Gütern an, "und die geringe Arbeitslosigkeit und die höheren Löhne tragen weiter zum guten Konsumklima in Deutschland bei". Die Exportindustrie erwarte mehr Aufträge zum Beispiel aus den USA, wo die Wirtschaft boomt. Auch der Bauboom sei ein Treiber für das Wachstum.

(dpa)
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