Nach 20 Jahren Burda tritt als Präsident der Zeitschriftenverleger ab

Berlin · Der Verleger Hubert Burda (76) tritt als Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) zurück. Als Nachfolger habe Burda den Mitgesellschafter der Funke-Mediengruppe, Stephan Holthoff-Pförtner (67), vorgeschlagen, teilte der VDZ am Dienstag mit.

 Hubert Burda tritt im Alter von 76 Jahren zurück.

Hubert Burda tritt im Alter von 76 Jahren zurück.

Foto: dpa, car kno csa sab

Der 76-jährige Burda ist seit 1997 der Präsident des Verbandes. Er wird sich laut VDZ von seinem Amt auf der Verbandssitzung am 6. November zurückziehen. Dann soll die Delegiertenversammlung über seine Nachfolge abstimmen.

Im 20. Jahr seiner Präsidentschaft habe sich Burda entschieden, von seinem Amt zurückzutreten. "Der VDZ ist so gut aufgestellt wie nie, er wirkt mit großer Nachhaltigkeit und erfolgreich sowohl in Berlin als auch in Brüssel", erklärte Burda.

Holthoff-Pförtner stammt aus der Gesellschafterfamilie der Funke Mediengruppe ("Westdeutsche Allgemeine", "Gong"), die in den vergangenen Jahren verstärkt in das Zeitschriftengeschäft investiert habe, erklärte der VDZ weiter. Die Mediengruppe gehöre zur Spitze der deutschen Magazinverleger in Deutschland. Holthoff-Pförtner sei ein unternehmerisch und politisch denkender sowie agierender Verleger und über Parteigrenzen hinweg vernetzt, erklärte VDZ-Vizepräsident Rudolf Thiemann.

Burda gilt als einer der profiliertesten Verleger in Deutschland. In seine Zeit als VDZ-Präsident fällt die rasante Expansion des Internets. Burda setzte sich bei seinen Verbandskollegen dafür ein, die Herausforderungen der neuen digitalen Welt anzunehmen. In Berlin und bei der EU in Brüssel sprach er sich immer wieder gegen Werbeverbote aus und befürwortete ein Leistungsschutzrecht für die Angebote der Verlage im Netz.

Im laufenden Brüsseler Wettbewerbsverfahren gegen Google forderte Burda die konsequente Anwendung des EU-Kartellrechts und stemmte sich gegen eine Einstellung durch den früheren Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia. Europäische Verleger werfen dem Suchmaschinen-Konzern Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung bei der Online-Suche vor.

(bur/dpa)
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