Düsseldorf Höhepunkt beim Butterpreis ist erreicht

Düsseldorf · Das Speisefett kostete zuletzt 70 Prozent mehr als im Vorjahr. Eine größere Milchmenge dürfte für Entspannung sorgen.

Deutschlands Verbraucher dürfen darauf hoffen, dass der steile Anstieg der Butterpreise rechtzeitig vor der Adventszeit vorbei ist. Marktbeobachter gehen davon aus, dass mit dem Rekordpreis von zwei Euro für das Butterstück der untersten Preislage der Höhepunkt erreicht ist. Anfang September kostete ein 250-Gramm-Stück Deutsche Markenbutter im Einzelhandel 1,99 Euro.

Der Preis ist im vergangenen Monat so stark geklettert wie seit rund 26 Jahren nicht mehr. Das Speisefett kostete gut 70 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das sei der stärkste Anstieg in einem Einzelmonat seit 1991 gewesen, erklärten die Statistiker. Auch Sahne, Milch und Quark wurden in diesem Jahr bisher um etwa 30 Prozent teurer, Käse und Joghurt kosteten ebenfalls mehr als 2016. "Der Hauptgrund für den Preisanstieg war die ziemlich verhaltene Milchanlieferung ab Mitte des vergangenen Jahres, zudem war der Fettgehalt niedriger", sagte ein Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM).

Doch nun gehen Experten von sinkenden Preisen aus. Weil derzeit mehr Milch als vor einem Jahr zur Verfügung steht und die Verbraucher bereits mit einer spürbaren Zurückhaltung auf die gestiegenen Ladenpreise reagiert haben, erwarten Marktbeobachter eine Entspannung an der Preisfront. Derzeit liegt die Milchmenge in Deutschland laut BDM drei Prozent über dem Vorjahresstand. Fallende Preise wären somit keine Überraschung. "Wir haben den Höhepunkt überschritten, die Preise gehen zurück", sagt der BDM-Sprecher, der sich allerdings um die Milchviehhalter sorgt: "Wenn die Preise wieder bröckeln, wird es für viele Betriebe, die die jüngste Krise gerade so überstanden haben, eng."

Auf die Preise für Lebkuchen und anderes Weihnachtsgebäck hatte der Preisanstieg der vergangenen Monate bisher noch keinen Einfluss: Die Lebensmitteldiscounter sind laut Marktbeobachtern mit denselben Preisen wie im Vorjahr in die Saison gestartet. Von massiver Verteuerung sei dort bislang noch nichts zu spüren, heißt es bei Analysten.

(togr)
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