Düsseldorf Goldene Regeln für Anleger

Düsseldorf · Sein Vermögen zu vermehren und auch in schwierigeren Zeiten die Nerven und das Kapital zu behalten, kann schwierig sein. Wir sagen Ihnen, wie Sie den besten Mix für die Verwendung Ihres Ersparten finden.

Alle Amerikaner kennen eine wichtige Regel für ein Leben frei von unnötigen Risiken: "Lege nicht alle Eier in einen Korb." Den Satz haben Sie noch nie gehört? Macht nichts; wahrscheinlich halten Sie sich bei Ihrer Altersvorsorge trotzdem daran. Denn viele Menschen machen es instinktiv richtig. Sie setzen nicht ausschließlich auf eine Geldanlageform - sondern verteilen ihre Vorsorge auf verschiedene Töpfe.

Konservative Basisanlagen Das geschieht oft fast unbewusst. Denn vielen Menschen ist das Geld nicht so präsent, das sie etwa Monat für Monat in eine Lebensversicherung, die staatliche Rente oder das Abbezahlen eines Hauses stecken. Gerade die beiden letzteren sind konservative Geldanlagen, die im Alter allen Unkenrufen zum Trotz enorm wirkungsvoll sind. Eine gute Rente, verbunden mit einem abbezahlten Haus oder einer Eigentumswohnung, die Ihnen gehört, schützt Sie gegen Altersarmut. Steigende Mietpreise können ihnen egal sein.

Auch die Kapital-Lebensversicherung, weiter unangefochten der Deutschen liebste Langzeit-Altersvorsorge, zählt zu diesen konservativen Anlagen. Verluste sind zumindest für jene, die bis zum Ablauf in diese Police einzahlen, praktisch ausgeschlossen. Allerdings sind spätestens seit dem Auslaufen der Steuerbegünstigung Mitte der 2000er-Jahre und dem Verfall der Renditen diese Versicherungen als Neuanlage kaum noch attraktiv.

Optimale Kurzzeit-Anlagen Zusätzlich Erspartes neben diesen großen Anlage-Brocken sammeln viele Deutsche ebenso konservativ auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto. Angesichts der derzeit historisch niedrigen Zinsen zählt aber auch diese Anlage zu den chancenarmen - für die einjährige Anlage sind nach Konditionsvergleichen aus mehr als 100 Anbietern weniger als zwei Prozent Zinsen drin. Achtung: Unbedingt Zinsen vergleichen! Gute Festgeldanbieter zahlen dreimal mehr Zinsen als der Durchschnitt.

Chancenreiche Börseninvestments Den meisten Normalverdienern mangelt es, anders als subjektiv empfunden, an einer potenziell renditestarken Anlage im Gesamtmix ihrer Geldanlagen. Ein überschaubares Risiko können Sie sich aber durchaus erlauben, wenn auf der anderen Seite der Großteil des Ersparten in risikoarmen, aber auch renditeschwachen Anlagen steckt. So eine Anlage ist zum Beispiel ein Sparplan auf einen soliden Aktienfonds, Rentenpapiere oder Indexzertifikate (ETF). Sehr wichtig sind bei der persönlichen Auswahl mehrere Dinge:

1. Sie sollten verstehen, in was Sie dabei investieren. Ein Rentenfonds kann etwa in Anleihen großer Industrienationen oder global agierender Firmen investieren, ein Aktienfonds ausschließlich in Papiere der 30 größten börsennotierten Firmen in Deutschland (Dax) oder ein Indexzertifikat auf den Dow-Jones-Index der großen US-amerikanischen Unternehmen. Die haben über Jahrzehnte und trotz Börsenschwankungen solide Renditen von mehr als fünf Prozent erwirtschaftet.

2. Lassen Sie sich nicht von kurzfristigen Erfolgen blenden. Vergleichen Sie die Wertentwicklung solcher Fonds oder Zertifikate vor dem Kauf mindestens über die vergangenen zehn Jahre. In diesem Zeitraum sollte das Papier mindestens durchschnittliche Renditen erzielt haben.

3. Investieren Sie regelmäßig gleiche Summen. Dadurch erwerben Sie mit Ihrem Sparplan bei niedrigeren Kursen mehr Anteile als bei hohen - und gleichen über lange Zeiträume Schwankungen an den Wertpapiermärkten aus.

4. Schließen Sie nur dann Sparpläne auf risikoreichere Papiere ab, wenn Sie verlässlich über viele Jahre sparen können - und vor allem, wenn Sie auch die genannten anderen Anlagen haben. Wer also nicht in die staatliche Rente einzahlt, kein Festgeld hat und monatlich Miete zahlen muss, der sollte nicht als erste Altersvorsorge einen Fondssparplan abschließen.

5. Je älter Sie werden, desto geringer sollte der Anteil von Geldanlagen mit schwankendem Zeitwert am Gesamtvermögen sein. Das ist aber oft schon dadurch erreicht, dass die Rente ausgezahlt wird, die Lebensversicherung fällig wird und Wohnung oder Haus abbezahlt sind. Etwaige Risiken sollten Sie rechtzeitig verringern.

(RP)
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