Geplante Förderung Gabriels Berater raten von Elektroauto-Kaufprämie ab

Berlin · Die geplante staatliche Prämie für Käufer von Elektroautos ist nach Auffassung von Regierungsberatern zu teuer und ineffektiv.

Prämie für Elektroautos & Hybride 2016 - diese Modelle werden gefördert
20 Bilder

Prämie für Elektroautos & Hybride - diese Modelle werden gefördert

20 Bilder
Foto: Hersteller

"Der Beirat hält die vorgesehenen finanziellen Kaufanreize für zu teure Maßnahmen und empfiehlt daher, von diesem Vorhaben Abstand zu nehmen", heißt es in einem Schreiben des wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium an Minister Sigmar Gabriel (SPD). Es gebe einfachere und kostengünstigere Wege, zu einer klimapolitisch erwünschten Verringerung der CO2-Emissionen zu kommen, so der Beirat.

Am Mittwoch soll das Kabinett die Kaufprämie von 4000 Euro pro Elektroauto billigen. Sogenannte Plug-in-Hybride sollen mit 3000 Euro gefördert werden. Schon ab dem Kabinettsbeschluss können Käufer die Prämie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragen. Geld gibt es aber nur, wenn der Hersteller die Hälfte zur Prämie beisteuert. Der Bund stellt insgesamt 600 Millionen Euro bereit.

"Dass die Nachfrage nach Elektroautos gegenwärtig so gering ist, liegt unter anderem daran, dass deren Technik nach Auffassung der deutschen Autofahrer noch nicht ausgereift ist", schreiben die Wissenschaftler. Das Batteriengewicht sei zu hoch, die Reichweite zu gering. "Die breite Anwendung der heute bekannten ineffizienten Technik zu subventionieren, ist nicht nützlich." Auch die Verteilungswirkungen seien problematisch, "da Elektroautos wegen ihrer geringen Reichweite derzeit überwiegend von wohlhabenden Haushalten als Zweitwagen angeschafft" würden. Der Beirat empfiehlt, Stadtbusse auf Elektromotoren umzurüsten. Auch könnten Städte "selektive Fahrverbote" oder eine "Innenstadt-Maut" nach dem Vorbild von London oder Oslo einführen.

(mar)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort