Gute Chancen für Tarifbeschäftigte Über 50 Prozent der Arbeitnehmer erhalten Weihnachtsgeld

Düsseldorf · Einter Umfrage zufolge erhalten 54 Prozent der deutschen Arbeitnehmer Extra-Geld zu Weihnachten. Dabei haben Beschäftigte in einem Betrieb mit Tarifbindung die besseren Karten: 71 Prozent von ihnen bekommen laut der Erhebung Weihnachtsgeld, während es in Betrieben ohne Tarifbindung lediglich 42 Prozent sind.

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Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung stelte am Montag in Düsseldorf die Umfrage unter den Arbeitnehmern vor. Nach wie vor bestehe ein Gefälle zwischen West und Ost. Im Westen erhalten demnach 57 Prozent, im Osten lediglich 40 Prozent der Beschäftigten Weihnachtsgeld.

Unbefristete Arbeitnehmer (56 Prozent) bekommen die Sonderzahlung öfter als befristete (42 Prozent), Vollzeitbeschäftigte (55 Prozent) profitieren häufiger als Teilzeitkräfte (42 Prozent). Zugleich erhalten Frauen (51 Prozent) seltener Weihnachtsgeld als Männer (56 Prozent) und Gewerkschaftsmitglieder (66 Prozent) häufiger als Nichtmitglieder (51 Prozent).

Kaum Änderungen bei der Höhe des Weihnachtsgeldes

Meist wird das Weihnachtsgeld laut der Stiftung als Prozentsatz des Monatslohns berechnet; diese Prozentsätze veränderten sich in den vergangenen Jahren kaum. Besonders hoch fällt die Zahlung demnach für Beschäftigte von Banken, der Süßwarenindustrie, der westdeutschen Chemieindustrie und der Druckindustrie aus. Leer gehen unter anderem Arbeitnehmer im Bauhauptgewerbe und im Gebäudereinigerhandwerk aus.

Für die Datenerhebung hatte das WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung auf der Internetseite lohnspiegel.de eine Online-Umfrage gestartet. Daran beteiligten sich den Angaben zufolge von Juli 2013 bis Juni 2014 rund 10.100 Beschäftigte. 15 Prozent von ihnen erhalten demnach eine Gewinnbeteiligung, 19 Prozent sonstige Sonderzahlungen. Mehrfachnennungen waren möglich: Ein kleiner Teil der Beschäftigten bekomme zum Beispiel auch Weihnachtsgeld plus eine Sonderzahlung, sagte der Leiter des Tarifarchivs, Reinhard Bispinck.

(AFP)
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