Trotz Euro Noch 12,76 Milliarden D-Mark im Umlauf

Frankfurt/Main · Die Deutsche Mark hat seit der Euro-Bargeldeinführung im Jahr 2002 als Zahlungsmittel ausgedient. Doch verschwunden sind Mark und Pfennig noch immer nicht.

 Die D-Mark ist noch immer nicht ganz verschwunden

Die D-Mark ist noch immer nicht ganz verschwunden

Foto: dpa, bwu fux vfd tmk

Mehr als 14 Jahre nach der Einführung des Euro-Bargeldes horten die Menschen in Deutschland weiterhin Mark und Pfennig im Milliarden-Wert. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank waren Ende Juni Scheine und Münzen im Wert von 12,76 Milliarden Mark (6,53 Mrd Euro) im Umlauf. 167,3 Millionen Banknoten und 23,5 Milliarden Münzen wurden bisher nicht zurückgegeben.

Sie sind allerdings nicht wirklich alle "im Umlauf", wie die Bundesbank betont. "Vielmehr werden diese Banknoten und Münzen zu einem nicht unerheblichen Teil beispielsweise einfach nur aus nostalgischen Gründen aufbewahrt oder sind bei Sammlern zu finden".

Dafür spricht auch, dass bei Banknoten vor allem kleinere Stückelungen noch nicht zurückgegeben worden sind. Besonders begehrt ist der 10-Mark-Schein - 72 Millionen Stück sind noch nicht umgetauscht. Bei den Münzen steht der Glückspfennig mit 9,7 Milliarden Stück an erster Stelle. Zum Teil dürfte das Geld aber auch verloren gegangen oder für immer zerstört worden sein, erläutert die Bundesbank.

Dass die Bundesbürger wegen der Diskussion um die Zukunft des Bargeldes D-Mark horten, kann die Notenbank aber nicht erkennen. Pro Jahr würden im Schnitt 100 Millionen Mark in Euro umgetauscht. Im ersten Halbjahr 2016 seien es wieder rund 50 Millionen Mark gewesen. "Dieser kontinuierliche Rückfluss zeigt, dass sich die aktuellen Diskussionen nicht auf das Umtauschverhalten der Bürger ausgewirkt haben", sagt Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele.

Immer wieder tauchen längst vergessene größere D-Mark-Schätze auf: Zum Beispiel hinter einem losen Mauerstein im Keller eines Hauses in Mittelhessen. Ein Unternehmerpaar, bei dem mehrfach eingebrochen worden war, hatte für Notfälle dort 60.000 Mark versteckt - und dann vergessen. Nachdem das Paar im Alter Haus und Unternehmen an Nachfolger übergeben wollte, wurde das Geld beim Aufräumen zufällig gefunden.

Auch in anderen Euro-Ländern wie beispielsweise Spanien, Italien oder Frankreich sind noch alte Landes-Währungen im Umlauf. Die Gründe sind der Bundesbank zufolge ähnlich wie in Deutschland: "Hinzu kommt der starke Tourismus, der insbesondere in Spanien und Italien, aber auch in Frankreich eine größere Rolle spielt als in Deutschland."

(crwo/dpa)
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