Griechenland kämpft gegen die Pleite Neue Anleihe spült fünf Milliarden in die Kasse

Paris/Athen (RPO). Wenige Tage nach der EU-Einigung auf einen Notfallplan für Griechenland hat Athen eine neue Anleihe zur Zahlung seiner Schulden aufgelegt. Die klamme Regierung in Athen hofft damit auf einen Geldsegen in Höhe von fünf Milliarden Euro.

Drastische Sparmaßnahmen: Rosskur für Griechenland
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Foto: AFP

Wie bereits Anfang März war das Interesse wegen der hohen Zinsen, die das Land zahlen muss, groß: Die Angebote an den Staat beliefen sich auf mehr als sieben Milliarden Euro, wie aus französischen Bankenkreisen verlautete. Athen will mit dem Papier fünf Milliarden Euro einnehmen.

Die Schuldenverwaltung in Athen hatte am Morgen lediglich bekanntgegeben, dass die neue Anleihe eine Laufzeit von sieben Jahren habe. Käufern der Anleihe, die Athen damit das dringend benötigte Geld leihen, muss der griechischen Staat einen Zins zahlen.

Laut der Finanzseite euro2day.gr, die sich auf Kreise des griechischen Finanzministeriums berief, waren es am Montag sechs Prozent. Das ist fast doppelt so viel, wie der deutsche Staat derzeit für Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren zahlt, aber weniger, als Griechenland noch im März zahlen musste. Die Märkte hatten auf die Einigung der Staats- und Regierungschef der EU auf den Notfallplan mit Zinsabschlägen reagiert.

Griechenland benötigt bis Ende Mai rund 20 Milliarden Euro, um seine Schulden zurückzuzahlen. Im ganzen Jahr sind es 54 Milliarden Euro. Im Januar hatte Athen bereits eine fünfjährige Anleihe ausgegeben, Anfang März dann eine zehnjährige Anleihe.

Das Land kämpft mit einem immensen Staatsdefizit in Höhe von 12,7 Prozent. Erlaubt sind in der EU drei Prozent. Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten sich am Donnerstag auf eine kombinierte Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Euro-Länder für Griechenland für den Fall geeinigt, dass der Staat keinen Kredit mehr auf den internationalen Finanzmärkten bekommt.

(AFP/csi)
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