Vergleich zu regulär Beschäftigtem Leiharbeiter bekommen 40 Prozent weniger Lohn

Berlin · Der Bruttomonatsverdienst eines vollzeitbeschäftigten Leiharbeitnehmers liegt im Durchschnitt nur bei knapp 60 Prozent des Gehalts eines regulär beschäftigten Arbeitnehmers.

 Menschen demonstrieren gegen den Missbrauch von Leiharbeit. (Foto: Archiv)

Menschen demonstrieren gegen den Missbrauch von Leiharbeit. (Foto: Archiv)

Foto: dpa

Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Demnach verdiente ein Leiharbeiter im Dezember 2015 durchschnittlich 1799 Euro brutto im Monat. Der Durchschnittsverdienst der regulär beschäftigten Vollzeitkräfte lag dagegen bei 3084 Euro.

Als Gründe für den erheblichen Gehaltsunterschied nennt die Regierung, "dass Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeiter überproportional Helfertätigkeiten mit einer im Allgemeinen niedrigeren Entlohnung ausüben und sich oftmals in ihren Erwerbsbiografien von Beschäftigten in Normalarbeitsverhältnissen unterscheiden."

Wie aus der Antwort hervorgeht, lassen sich die Gehaltsunterschiede nicht mit einem allgemein niedrigeren Qualifikationsniveau der 951.000 Leiharbeitnehmer begründen. Der Anteil der sozialversicherungspflichtigen Leiharbeitnehmer mit einem anerkannten Berufsabschluss liegt der Antwort zufolge bei 59 Prozent. Der Anteil der Beschäftigten mit Berufsabschluss an allen Arbeitnehmern ist dagegen mit 62 Prozent nur unwesentlich höher, wie aus der Antwort hervorgeht.

"Leiharbeit ist organisiertes Lohndumping", sagte Linken-Fraktionsvize Klaus Ernst. "Trotz fachlicher Qualifikation werden Leiharbeitnehmer unter ihren Möglichkeiten beschäftigt", sagte Ernst.

(mar)
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