Nach Äußerungen von EZB-Präsident Draghi Euro steigt auf höchsten Stand seit einem Jahr

Frankfurt/Main · Der Euro ist am Mittwoch auf den höchsten Stand seit gut einem Jahr gestiegen. Auslöser waren Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi, die auf eine weniger lockere Geldpolitik schließen lassen.

 EZB-Präsident Mario Draghi (Archiv).

EZB-Präsident Mario Draghi (Archiv).

Foto: dpa, wst

Am späten Nachmittag kostete der Euro bis zu 1,1391 US-Dollar, so viel wie seit dem Brexit-Votum vor rund zwölf Monaten nicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1375 (Dienstag: 1,1278) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8791 (0,8867) Euro.

Seit Dienstagmorgen hat der Euro zum amerikanischen Dollar fast zwei Cent an Wert gewonnen. Auslöser waren Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi, die auf eine weniger lockere Geldpolitik schließen lassen.

Draghi hatte sich zuversichtlich für das Wirtschaftswachstum im Euroraum und — wenn auch in geringerem Ausmaß — für die Inflationsentwicklung gezeigt. "Die Äußerungen Draghis waren ein sehr eleganter Weg, den geldpolitischen Exit in Aussicht zu stellen", sagte Andrew Bosomworth, Investmentchef für Deutschland beim Vermögensverwalter Pimco, am Mittwoch.

Wurde Draghi missverstanden?

Für Aufregung sorgte jedoch eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach wurden Draghis Äußerungen aus Sicht der EZB missverstanden. Die scharfen Marktreaktionen wären demzufolge übertrieben gewesen. Der Euro reagierte zunächst mit deutlichen Verlusten auf die Meldung, erholte sich jedoch bis zum späten Nachmittag wieder.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88525 (0,88370) britische Pfund, 127,53 (126,16) japanische Yen und 1,0913 (1,0883) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1248,00 (1249,55) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 35 512,00 (35 635,00) Euro.

(wer/dpa)
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