Gehälter in NRW Frauen verdienen 4,60 Euro pro Stunde weniger als Männer

Düsseldorf · Bei der Lohnlücke zwischen Männern und Frauen gibt es in Deutschland große Unterschiede. Zum internationalen Aktionstag der Lohngleichheit am kommenden Sonntag haben wir uns angeschaut, wo Nordrhein-Westfalen im bundesweiten Vergleich steht.

 Eine Gehaltsabrechnung. (Symbolfoto)

Eine Gehaltsabrechnung. (Symbolfoto)

Foto: dpa, abu;cse vfd

Deutschlandweit verdienen Männer im Schnitt 21 Euro pro Stunde, Frauen nur 16,59 Euro. Der sogenannte Gender Pay Gap, also die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern, lag 2017 damit bei 21 Prozent - genauso wie im Vorjahr.

Vor zehn Jahren verdienten Frauen noch 23 Prozent weniger als Männer. Das geht aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Das veröffentlicht die Erhebung zur unbereinigten Lohnlücke. Das heißt: Strukturelle Unterschiede bei der Lohnverteilung werden nicht herausgerechnet. Die Zahlen beziehen sich auf den Bruttostundenlohn.

Drei Viertel des Lohnunterschieds sind darauf zurückzuführen, dass zum Beispiel in Branchen, in denen viele Frauen arbeiten, weniger gezahlt wird oder dass der Anteil an Frauen in besser bezahlten Positionen geringer ist. Zudem seien Frauen häufiger als Männer in Teilzeit oder gering­fügig beschäftigt, teilt das Statistische Bundesamt mit.

In Nordrhein-Westfalen ist die Lohnlücke etwas größer als im Bund. Im Durchschnitt bekommen Frauen pro Stunde 4,64 Euro weniger als Männer. Damit ist der Stundenlohn von Frauen umgerechnet 22 Prozent niedriger als der von Männern. In frühere Jahren war der Abstand aber noch größer. Vor zehn Jahren waren es 24 Prozent (siehe Grafik).

Größer als in NRW ist die Lohnlücke in den südlichen Bundesländern und Bremen (23 Prozent). Baden-Württemberg hat mit 27 Prozent den höchsten geschlechtsspezifischen Lohnunterschied, gefolgt von Bayern und Hessen (je 24 Prozent).

In den östlichen Bundesländern ist die Lohnlücke seit Jahren deutlich kleiner als im Rest des Landes. Am geringsten ist der Unterschied in den vergangenen zehn Jahren in Sachsen-Anhalt gewesen. 2017 lag er gerade noch bei zwei Prozent. In Brandenburg waren es drei Prozent. Mecklenburg-Vorpommern liegt bei fünf Prozent, Berlin bei 13 Prozent.

Die deutlich geringere Lohnlücke zwischen Männern und Frauen ist unter anderem auf das ohnehin niedrigere Lohnniveau in diesen Bundesländern zurückzuführen. Männer und Frauen arbeiten dort oft gleichermaßen in geringer bezahlten Berufen.

Die Lohnlücke wird europaweit mit derselben Methode berechnet und gilt daher als Maßstab für den internationalen Vergleich von geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden.

(rent)
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