Erstmals seit Januar Dax knackt 6000 Punkte

Frankfurt (RPO). Der deutsche Aktienmarkt ist am Mittwoch mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Leitindex Dax stieg um 0,9 Prozent auf 6024 Punkte. Der MDAX verbesserte sich um 1,1 Prozent auf 8016 Zähler und der TecDAX legte 0,1 Prozent auf 831 Zähler zu.

Was Dax-Vorstände 2009 verdienten
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Gründe für die gute Stimmung sind Händlern zufolge Aussagen der US-Notenbank und die positiven Vorlagen aus den USA und Asien. Gestützt werde die Stimmung zudem vom gestiegenen US-Verbrauchervertrauen.

Auch an der New Yorker Wall Street notierten die Kurse im frühen Handel fester. Der Dow-Jones-Index legte bis 17.45 Uhr MEZ 0,4 Prozent auf 10 725 Punkte zu und der Nasdaq Composite stieg um 0,6 Prozent auf 2392 Zähler.

Der Euro wurde am Abend zu 1,3748 Dollar wenig verändert gehandelt, nachdem die Europäische Zentralbank am Nachmittag einen Referenzkurs von 1,3756 Dollar festgestellt hatte. Am Morgen war die Gemeinschaftswährung bis über 1,38 Dollar gestiegen. Auslöser war die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank. Sie hat die Leitzinsen unverändert niedrig bei 0,00 bis 0,25 Prozent belassen und den Märkten abermals billiges Geld für einen "ausgedehnten Zeitraum" zugesichert.

Stärkster Gewinner im Dax waren MAN mit einem Plus von mehr als 3,2 Prozent auf 59,08 Euro. Siemens verbesserten sich um 3,2 Prozent auf 71,90 Euro. Der Konzern gehe mit der Neuausrichtung der IT-Sparte SIS ein Problemkind an, hieß es. Profitieren sollte Siemens auch von kräftigen Gewinnen vom US-Konkurrenten General Electric. Linde reagierten mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 86,94 Euro auf das für 2010 in Aussicht gestellte Wachstum.

Stärkster Verlierer waren hingegen Metro mit einem Abschlag von 2,1 Prozent auf 42,16 Euro. Das Unternehmen hatte zuvor überraschend Geschäftszahlen bekannt gegeben und einen weiteren Konzernumbau angekündigt. Ein Analyst bezeichnete den erhöhten Ebit-Ausblick als "Ablenkungsmanöver". Damit wolle Metro vom enttäuschenden Jahresüberschuss ablenken.

In der zweiten Reihe standen ElringKlinger ganz oben auf den Kauflisten und kletterten um 4,7 Prozent auf 19,31 Euro. Leoni verteuerten sich um 3,4 Prozent auf 15,64 Euro. Auf der anderen Seite standen vor allem Baywa unter Druck und gaben 1,8 Prozent auf 27,80 Euro nach. Krones fielen um 1,7 Prozent auf 38,75 Euro zurück.

Im TecDAX führten Centrotherm die Gewinner an und legten 3,9 Prozent auf 32,24 Euro zu. Dialog Semiconductor stiegen 3,4 Prozent auf 12,10 Euro. United Internet verbesserten sich um 2,3 Prozent auf 11,38 Euro. Am anderen Ende gaben Wirecard ihre Gewinne vom Morgen vollständig ab und fielen um 8,5 Prozent auf 8,13 Euro.

Analysten: Dax geht zur Jahresmitte die Puste aus

Dem deutschen Aktienmarkt geht nach Einschätzung von Analysten ab der Jahresmitte die Puste aus. Im Schnitt rechnen rund 30 von Reuters befragte Analysten damit, dass der Dax im ersten Halbjahr noch bis auf 6200 Zähler steigt. Das wäre ein Plus von rund vier Prozent zum Jahresbeginn. Dann dürfte der Index aber den Höhepunkt überschritten haben: Die durchschnittliche Schätzung für den Leitindex zum Jahresende liegt bei 6100 Zählern. Aktuell fehlen dem Dax dorthin noch rund 85 Punkte; das sind in etwa anderthalb Prozent.

"In der ersten Hälfte des Jahres sollte sich angesichts der Erholung der deutschen und der Weltwirtschaft der positive Trend am deutschen Aktienmarkt fortsetzen", erklärt Carsten Klude, Stratege bei M.M. Warburg.Aber schon in dieser Zeit dürften sich erste Zweifel bemerkbar machen. "Die Erholung der Nachfrage wird schwächer als erwartet ausfallen, und die Märkte werden später in diesem Jahr enttäuscht werden", erläutert Frank Schneider, Stratege bei Alpha Trading. Zudem werde die Angst vor schlechten Bonitätsnoten für weitere Länder im zweiten Halbjahr den Markt belasten. In den vergangenen Wochen hatten vor allem die Sorgen um das finanzschwache Griechenland den Aktienmarkt gebremst.

Vor diesem Hintergrund sind die Analysten mit ihren Prognosen auch skeptischer, als sie es noch Ende Dezember waren. Damals lagen die Erwartungen für Ende 2010 bei im Schnitt 6200 Punkten. Wie schon damals gehen die Expertenmeinungen auch diesmal weit auseinander. Die Spanne der zwischen dem 8. und 15. März abgegebenen Prognosen reicht zum Jahresende 2010 von 4.750 bis zu 7.300 Punkten.

(DDP/RTR/sdr)
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