Griechenland Hoffnung vor EU-Krisengipfel treibt den Dax an

Frankfurt/Main · Die Griechenland-Krise bestimmt einmal mehr das Geschehen an der Frankfurter Börse. Weil sich eine Lösung abzeichnet, steigt die Stimmung der Anleger. Die Kurse gehen deutlich nach oben.

Weil sich eine Lösung in der Schuldenkrise abzeichnet steigt die Stimmung der Anleger an der Börse.

Weil sich eine Lösung in der Schuldenkrise abzeichnet steigt die Stimmung der Anleger an der Börse.

Foto: dpa

Die Hoffnung auf einen Durchbruch im griechischen Schuldenstreit hat den Dax am Montag beflügelt. Im frühen Handel sprang der deutsche Leitindex um 2,84 Prozent auf 11.353,92 Punkte hoch. Die Vorwoche hatte er noch mit einem Minus von rund anderthalb Prozent beendet.

Neue Vorschläge aus Athen wurden von mehreren Seiten als gute Verhandlungsbasis vor einem Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Eurozone gewertet. Börsianer hoffen nun auf eine Rettung in letzter Sekunde. Die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland die Eurozone verlasse, bleibe gering, hieß es in einem aktuellen Kommentar der US-Bank JPMorgan Chase.

Auch die anderen Indizes legten deutlich zu: Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es zum Wochenauftakt um 2,10 Prozent auf 19.985,10 Punkte nach oben und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 2,11 Prozent auf 1669,85 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zog um 2,77 Prozent auf 3551,36 Punkte an.

In Brüssel wollen um die Mittagszeit die Finanzminister der Eurozone zusammenkommen, am Abend folgen die Staats- und Regierungschefs der 19 Länder der Währungsgemeinschaft. Die Zeit drängt: Das aktuelle europäische Hilfsprogramm für Griechenland läuft Ende des Monats aus.

Streitpunkt in den Verhandlungen ist seit Monaten, welche Einsparungen und Reformen Athen umsetzen muss. Die Geldgeber wollen nur bei konkreten Zusagen weitere Finanzmittel freigeben.

Hier gab es zuletzt positive Signale: Laut der griechischen Presse soll Athens Ministerpräsident Alexis Tsipras nun bereit sein, die Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel, Restaurants und Hotels zu erhöhen, die meisten Frührenten abzuschaffen und die Reichen des Landes mit einen Sondersteuer zu belegen.

Unternehmensseitig sah die Agenda am Montag zunächst übersichtlich aus. Lufthansa-Aktien gewannen zwar 1,81 Prozent, gehörten damit aber zu den schwächsten Werten im Dax. Am Samstag war die Schlichtung im Tarifkonflikt der Flugbegleiter ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Neue Arbeitskämpfe sind nun möglich.

Derweil erholten sich Daimler-Titel deutlich von ihrer jüngsten Schwäche: Mit plus 4,24 Prozent eroberten die Papiere des Autobauers den Spitzenplatz im Leitindex. Auch die Aktien der Konkurrenten BMW und Volkswagen (VW) gehörten zu den Favoriten der Anleger. Die Aktien der Allianz gewannen 3,18 Prozent - hier half Händlern zufolge eine Hochstufung durch das Analysehaus Jefferies.

In den anderen Indizes wurden zum Wochenstart etliche Änderungen umgesetzt, die aber für keine auffälligen Kursbewegungen sorgten. So wurde die Aktie des erst im Oktober vergangenen Jahres an die Börse gegangenen Mode-Versandhändlers Zalando in den MDax aufgenommen.

(dpa)
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