Börse Sorgen um möglichen Trump-Sieg schicken Dax ins Minus

Frankfurt/Main · Die weiterhin große Unsicherheit vor den US-Präsidentschaftswahlen hat dem deutschen Aktienmarkt zu Beginn des neuen Monats deutliche Verluste eingebrockt. Der Dax büßte am Dienstag 1,30 Prozent auf 10.526 Punkte ein und beendete so den dritten Handelstag in Folge mit einem roten Vorzeichen.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Im Laufe des Nachmittags war der Leitindex klar ins Minus abgerutscht, nachdem die Wall Street verschnupft auf eine neue Umfrage reagierte, derzufolge der Republikaner Donald Trump im Rennen ums Weiße Haus wieder knapp die Nase vorn hat. Der US-Dollar kam mit dem Aktienmarkt unter Druck, der Euro diente Anlegern als Zuflucht.

Laut einer Befragung des TV-Senders ABC und der "Washington Post" lag Trump am Dienstag erstmals wieder vor Hillary Clinton. Für den Marktstrategen Thilo Müller von MB Fund Advisory muss ein Sieg der Demokratin damit stärker in Frage gestellt werden. "Die Börse mag solche Unsicherheiten nicht", meinte Müller vor dem Hintergrund, dass ein möglicher Sieg Trumps unter anderem wegen dessen protektionistischer Haltung als negativ für die Aktienmärkte gilt.

Tief im Minus zeigten sich auch die übrigen Indizes aus der zweiten Reihe. Der Index der mittelgroßen Werte MDax büßte 1,20 Prozent auf 20.893 Punkte ein, der Technologiewerte-Index TecDax verlor 1,04 Prozent auf 1705,88 Zähler.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit 1,05 Prozent im Minus bei 3023,15 Punkten. In Paris und London gingen die Indizes mit Verlusten von 0,86 und 0,53 Prozent aus dem Handel.

Lufthansa im Minus

Im Dax litten die Aktien der Lufthansa mit minus 1,55 Prozent darunter, dass der Billigflieger Ryanair einen Angriff auf die Heimatbasis der Kranich-Fluglinie starten will. Nach Informationen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX sollen am Mittwoch erstmals Flugangebote am Frankfurter Flughafen vorgestellt werden. Aktien des Airport-Betreibers Fraport profitierten im Gegenzug mit einem Plus von fast vier Prozent davon. Zwischenzeitlich hatten sie den höchsten Stand seit Anfang Januar erreicht.

Fielmann-Aktien gaben nach einem Kursrutsch vom Vortag nochmals leicht nach. Bei den Papieren der Gea Group machte sich eine Abstufung der Baader Bank mit minus ein Prozent bemerkbar.

Im TecDax stachen die Aktien von Pfeiffer Vacuum mit einem Kursgewinn von 8 Prozent positiv hervor, obwohl die jüngsten Geschäftszahlen enttäuscht hatten. Bei den Siltronic-Aktien dagegen bereiteten Gewinnmitnahmen der mehrtägigen Kursrally ein Ende. Die Papiere des Halbleiter-Zulieferers sanken um etwas mehr als zwei Prozent, nachdem sie zuvor seit Mitte Oktober ohne Unterbrechung um insgesamt rund 50 Prozent angesprungen waren. Begonnen hatte die starke Entwicklung im August nach einer Übernahme in der Branche.

Am Rentenmarkt gaben deutsche Staatsanleihen nach. Die Umlaufrendite stieg von 0,00 Prozent am Montag auf 0,02 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,11 Prozent auf 142,42 Punkte, der Bund-Future verlor 0,11 Prozent auf 161,93 Punkte. Der Euro-Kurs legte nach den jüngsten US-Wahlumfragen deutlich zu: Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1056 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1025 (Montag: 1,0946) US-Dollar festgesetzt.

(felt/dpa)
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