Börse Höhere Rohstoffpreise lassen Dax moderat steigen

Frankfurt/Main · Gestiegene Rohstoffpreise haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag gestützt. Anleger hofften auf etwas konjunkturellen Rückenwind, so dass der Dax um 0,27 Prozent auf 10.714 Punkte stieg.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Der Leitindex orientierte sich damit wieder in Richtung der 10.800-Punkte-Marke, die sich seit August mehrfach als zu hohe Hürde erwiesen hat.

Nachdem mehrere wichtige Indizes am Vortag im US-Handel neue Rekordstände erreicht hatten, schwappte das positive Bild am Aktienmarkt nun über Asien bis nach Europa. Hierzulande ging es für die mittelgroßen deutschen Werte im MDax um 0,56 Prozent auf 20.713 Punkte nach oben. Die Technologiewerte im TecDax schlossen 0,13 Prozent höher bei 1740,23 Punkten.

Steigende Preise für Öl und andere Rohstoffe hätten die Laune der Investoren weiter aufgehellt, sagte Analyst Michael McCarthy vom Handelshaus CMC Markets. Während die Preise für das "schwarze Gold" von der Aussicht auf eine Förderkürzung durch das Opec-Kartell profitierten, wurden anziehende Metallpreise vor allem mit der Hoffnung auf umfangreiche Maßnahmen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zur Ankurbelung der US-Wirtschaft in Verbindung gebracht.

Bei Stahlwerten setzten Anleger am Dienstag auf bessere Zeiten. Am Markt wurde als Kurstreiber auf einen Medienbericht verwiesen, wonach der Branchenriese ArcelorMittal seine Preise in Europa anheben wolle. Für die Aktien von Thyssenkrupp ging es daraufhin an der Dax-Spitze um knapp 3 Prozent nach oben. Salzgitter-Aktien kletterten im MDax sogar um 5 Prozent.

Versorger legen zu

Mit Uniper gab es noch einen Nachzügler der Berichtssaison. Weil der operative Gewinn des von Eon abgespaltenen Kraftwerksbetreibers stärker als vom Markt erwartet angezogen war, stiegen die Papiere um rund 2,5 Prozent. Das Ergebnis sorgte sektorweit für bessere Stimmung: Eon und RWE profitierten davon mit Aufschlägen von jeweils knapp ein Prozent.

Ansonsten standen noch die Aktien der Lufthansa wegen neuer Streiks im Fokus. Ihr Kurs reagierte wechselhaft darauf, dass die Flugbegleiter an diesem Dienstag jeden siebten Flug bei der Tochtergesellschaft Eurowings ausfallen ließen und die Piloten für Mittwoch zu einem noch größeren Streik aufgerufen hatten. Die Fluggesellschaft hat mittlerweile aber Klage gegen das Vorhaben eingereicht. Am Ende lagen die Papiere mit 1,13 Prozent im Minus.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,37 Prozent auf 3044,33 Punkte. Für den CAC-40-Index in Paris und den FTSE 100 in London ging es ebenfalls nach oben. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial bewegte sich zum europäischen Handelsschluss kaum vom Fleck, nachdem er zuvor erstmals in seiner Geschichte die Marke von 19.000 Punkten geknackt hatte.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,09 Prozent am Montag auf 0,05 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,23 Prozent auf 142,04 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,43 Prozent auf 161,55 Punkte zu. Der Kurs des Euro gab nach: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0617 (Montag: 1,0631) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9419 (0,9406) Euro.

(felt/dpa)
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