Über der Nordsee verunglückt Ex-Claas-Chef stürzt mit Flugzeug ab

Harsewinkel · Gernot Schäfer verunglückte mit seiner Maschine über der Nordsee.

Beinahe drei Tage dauerte es, bis Freunde und Familie von Gernot Schäfer die traurige Gewissheit hatten: Der 76-jährige frühere Chef des Landmaschinenherstellers Claas ist tot. Sein Sportflugzeug war bereits am Montag vom Radar verschwunden, als er mit der Maschine auf dem Weg von England nach Deutschland war.

Am Mittwochnachmittag wurde der tote Pilot dann nach Angaben der "Neuen Osnabrücker Zeitung" geborgen. Das Unglück geschah in der Nähe des niederländischen Ortes Camperduin.

Die Ursache des Absturzes ist noch unklar. Aufschluss können vielleicht Trümmerteile geben, die bereits geborgen wurden. Nach Angaben der Luftaufsicht ist Schäfer ein "sehr gewissenhafter und guter Pilot" gewesen.

Der 76-Jährige war auf dem Rückweg in die Heimat, nachdem er sich in England ein neues Flugzeug - eine sieben Jahre alte Cirrus SR20 - gekauft hatte. So schreibt es zumindest die "Neue Westfälische", die zuerst über den Tod Schäfers berichtet hatte.

Schäfer war 1987 zu Claas gekommen und hatte Mitte der 1990er Jahre die Führung beim Mähdrescher-Hersteller inne. 1995 übernahm der damals für den Vertrieb zuständige Schäfer den Vorsitz in der Geschäftsführung von Helmut Claas, der nach der Umwandlung des Unternehmens in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien in den neu geschaffenen Aufsichtsrat wechselte.

Die Umwandlung geschah auch im Hinblick auf einen künftigen Börsengang, der jedoch bis heute nie erfolgte. Schäfer war damit der erste Chef an der Spitze des 1913 gegründeten Traditionsunternehmens, der nicht zur Familie Claas gehörte.

Doch seine Zeit an der Spitze des Unternehmens, das seinen Firmensitz im ostwestfälischen Harsewinkel hat, war nur kurz. Trotz guter Geschäftszahlen schied er bereits 1996 nach Differenzen über die Firmenstrategie aus der Geschäftsführung aus und wurde von Eckart Kottkamp abgelöst.

(frin)
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