Luxemburg EU plant weitere Hilfen für Milchbauern

Luxemburg · Landwirtschaftsminister Schmidt erhofft sich neue EU-Finanzhilfen in Höhe von 500 Millionen Euro.

In Finanznot geratene Milchbauern können auf neue Hilfen von der Europäischen Union hoffen. Etliche EU-Agrarminister forderten gestern die EU-Kommission auf, im Juli ein neues Hilfspaket vorzulegen, wie der niederländische Landwirtschaftsminister Martijn Van Dam nach einem Treffen mit Amtskollegen in Luxemburg sagte. Unter anderem sollen neben weiterer finanzieller Unterstützung auch Maßnahmen möglich sein, mit denen die Milchproduktion schrittweise gesenkt werden kann. Die Niederlande haben derzeit den Vorsitz unter den EU-Staaten inne.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt erhofft sich neue EU-Finanzhilfen in Höhe von etwa 500 Millionen Euro für die Bauern. Das entspricht in etwa dem Volumen des letzten Hilfsprogramms, das die EU im September 2015 bereitgestellt hatte. Davon waren damals rund 69 Millionen Euro auf Deutschland entfallen. Dieses Geld sei inzwischen fast vollständig an deutsche Landwirte ausbezahlt worden, sagte Schmidt.

EU-Agrarkommissar Phil Hogan signalisierte nun Bereitschaft zur Unterstützung. Man halte die Augen nach allen verfügbaren Optionen offen, um Gleichgewicht auf den Milchmarkt zu bringen, sagte er. Auch weitere finanzielle Mittel seien denkbar. Allerdings hätten viele Staaten die im September bereitgestellten Mittel noch längst nicht ausgeschöpft.

Gesunkene Weltmarktpreise und der russische Importstopp für EU-Agrarprodukte haben bei vielen Landwirtschaftsbetrieben zu heftigen finanziellen Einbußen geführt. Betroffen sind vor allem Milchbauern, doch auch bei Schweinefleisch sowie bei Obst und Gemüse war die Lage zuletzt kritisch. Die Misere ist auch eines der Themen beim Deutschen Bauerntag, der am Mittwoch in Hannover beginnt. Bereits im März hatte die EU erste Stützmaßnahmen auf den Weg gebracht.

(dpa)
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