Statistisches Bundesamt Immer mehr Väter beziehen Elterngeld

Wiesbaden · Der Anteil der Elterngeld beziehenden Väter hat sich weiter erhöht. Allerdings steigen Väter nach wie vor lediglich zwei Monate aus dem Beruf aus.

 Immer mehr Väter steigen für ihre Kinder temporär aus dem Beruf aus.

Immer mehr Väter steigen für ihre Kinder temporär aus dem Beruf aus.

Foto: dpa, bu jhe skm

Für mehr als jedes dritte im Jahr 2014 neugeborene Kind (34,2 Prozent) bezog nicht allein die Mutter, sondern auch der Vater Elterngeld, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Gegenüber dem Jahr 2013 bedeutete dies demnach einen Anstieg um 2,2 Prozentpunkte.

Die Väter steigen allerdings nach wie vor nur kurz für ihre Kinder aus dem Job aus, wie die Statistik weiter ergab. Vier von fünf Vätern (79 Prozent) wählten lediglich die Mindestbezugsdauer von zwei Monaten, während die überwiegende Mehrheit der Mütter (87 Prozent) die maximale Bezugsdauer von zwölf Monaten ausschöpfte. Bei den Müttern lag die Beteiligung mit 96 Prozent auch weiter deutlich vor den Vätern.

Die Väterbeteiligung am Elterngeld steigt damit aber kontinuierlich. Noch 2008 war nur bei jedem fünften Kind der Vater ebenfalls Bezieher dieser Sozialleistung, im Jahr 2010 schon bei jedem vierten Kind. Insgesamt bezogen 933.000 Mütter und Väter für 2014 geborene Kinder Elterngeld.

Nach Bundesländern betrachtet blieb Sachsen mit einer Väterbeteiligung von 44,2 Prozent das dritte Jahr in Folge Spitzenreiter, vor Bayern mit 41,7 Prozent. Das seit Jahren das Schlusslicht bildende Saarland lag bei 23 Prozent. Gegenüber dem Geburtsjahrgang 2008 mit einer Väterbeteiligung von nur zwölf Prozent konnte sich die Beteiligung im Saarland aber auch fast verdoppeln.

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) zeigte sich erfreut über die Entwicklung. Sie begrüßte, "dass die meisten damit ihre Partnerinnen unterstützen, wenn diese nach ihrem Elterngeldbezug wieder ihre Erwerbstätigkeit aufnehmen". "Die Partnermonate sind ein Gewinn für alle Eltern und auch für die Kinder", erklärte Schwesig.

(tak/afp)
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