Mülheim Die Kaiser's-Rettung wird wieder zur Geduldsprobe

Mülheim · Für Kritiker des Bundeswirtschaftsministers ist das zähe Ringen um die Zukunft der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann ein gefundenes Fressen. "Unverständlich, dass Sigmar Gabriel sich letzte Woche feiern ließ, obwohl bei Tengelmann nichts in trockenen Tüchern ist", twitterte gestern Katharina Dröge, die wettbewerbspolitische Sprecherin der Grünen. Und sie sprach damit vermutlich vielen aus der Seele. Vergangene Woche hatten Gabriel und Verdi-Chef Frank Bsirske zum zweiten Mal eine grundsätzliche Einigung zwischen Edeka, Rewe und Tengelmann gefeiert, zum zweiten Mal glaubten die Beschäftigten aufatmen zu können. Aber auch diesmal wird das Ganze zur Geduldsprobe.

Gestern haben sich die Beteiligten wieder getroffen, aber eine Lösung haben die Konzernchefs Markus Mosa (Edeka), Karl-Erivan Haub (Tengelmann) und Alain Caparros (Rewe) immer noch nicht gefunden. Am späten Nachmittag gab es keine Signale für eine Einigung. Erst wenn die Kernfragen beantwortet sind (Welche Filialen in Berlin bekommt Rewe? Wie viel müssen die Kölner für die Zweigstellen zahlen? Und bekommt Caparros für die Beantwortung Einblick in das Zahlenwerk der jeweiligen Niederlassung?) und Rewe seine Beschwerde zurückzieht, kann Edeka den größten Teil von Kaiser's übernehmen. Andernfalls müssen Bundesgerichtshof und Oberlandesgericht Düsseldorf nächste Woche doch noch ran.

(gw)
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