Düsseldorf Datenklau am Geldautomaten verhindern

Düsseldorf · Der Betrug mit dem sogenannten Skimming nimmt ab. Aber die Gefahr, dass Diebe an Daten gelangen, ist damit nicht gebannt. Das kontaktlose Bezahlen mit Karte gilt als Beispiel für ein Risiko. Aber Kunden können sich schützen.

Der Datendiebstahl am Geldautomaten wird in Deutschland immer schwieriger. Von Januar bis November haben Kriminelle laut Euro Kartensysteme GmbH 111 Geldautomaten manipuliert, um an die Daten von Kunden zu kommen. Zum Vergleich: 2014 waren es 145 Automaten. Der Schaden, der durch das sogenannte Skimming entsteht, beläuft sich auf 2,5 Millionen Euro - ein Rekordtief. Kein Wunder: Zumindest in den ersten sechs Monaten des zu Ende gehenden Jahres war kein einziger Fall von betrügerischen Kartenfälschungen im deutschen Handel mit einer Girocard gemeldet worden.

Das Wort Skimming kommt aus dem Englischen und heißt so viel wie "abschöpfen" oder "abgreifen". Abgegriffen werden die Informationen, die auf der Euroscheck-Karte gespeichert sind - vor allem die Geheimnummer des Verbrauchers. Haben Betrüger die Daten, kopieren sie die Karten und ziehen damit meist im Ausland Geld.

In Deutschland ist dieses Vorgehen nahezu unmöglich geworden, weil die Karten meist mit EMV-Technik ausgestattet sind. Das heißt: Es ist nicht nur der auf der Karte gespeicherte Datensatz verschlüsselt, sondern beim Geldabheben wird die Karte auch noch auf ihre Echtheit geprüft. Je mehr sich diese Technik international durchsetzt, umso kleiner wird die Zahl der Länder, in denen die Täter gestohlene Kartendaten noch nutzen können. In Europa waren Fälle, in denen den Dieben das gelang, zuletzt fast nur noch aus Spanien bekannt.

Aber damit sind die Gefahren des Datenklaus nicht gebannt. Mehrmals haben Fachleute bereits davor gewarnt, dass sich die Täter neue Angriffspunkte suchen könnten. Als Beispiel gilt die Funktechnik NFC. Die Abkürzung steht für Near Field Communication: Wer mit EC- oder Kreditkarte zahlt, steckt die Karte nicht mehr ins Lesegerät, sondern die Karte wird kontaktlos gelesen.

Was können Kunden tun, um sich gegen Skimming zu schützen?

Wer am Automaten Geld abhebt, sollte grundsätzlich die Tastatur mit der einen Hand abschirmen, während er mit der anderen die Geheimzahl eintippt. So ist man zumindest vor unerwünschten Blicken und Kameras sicher.

Mitunter filmen die Datendiebe mit Minikameras, wenn ein Kunde Geld abhebt, oder sie spähen mit einem gefälschten Tastaturaufsatz die Eingabe der Geheimnummer aus. Erscheint Ihnen in der Nähe des Automaten eine Zusatzeinrichtung verdächtig, dann heben Sie besser kein Geld ab. Wenden Sie sich an die Bank oder Sparkasse.

Bewahren Sie Ihre Geheimzahl so auf, dass niemand sie leicht erkennen kann. Wer das nicht tut, läuft Gefahr, dass er einen möglichen Schaden nicht ersetzt bekommt. Banken und Sparkassen ersetzen den Verlust zwar in der Regel, aber nur dann, wenn der Kunde sorgsam mit Karte und Geheimnummer umgegangen ist. Teilen Sie nach einem Verlust der Karte auch nicht die Geheimzahl einem vermeintlichen Bankmitarbeiter mit, der angeblich anruft, um Ihre Karte sperren zu lassen. Auch dahinter könnte der Betrüger stecken.

(RP)
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