Cyberkriminalität Betrüger erbeuten Millionen mit "Chef-Masche" in NRW
Düsseldorf · Kriminelle, die sich als Firmenchefs ausgeben, erbeuten in NRW-Unternehmen Millionen. Chef-Masche oder Fake-President nennt sich das Vorgehen der Internetbetrüger – und am Ende sind die Unternehmen ärmer.
Kriminelle, die sich als Firmenchefs ausgeben, erbeuten in NRW-Unternehmen Millionen. Chef-Masche oder Fake-President nennt sich das Vorgehen der Internetbetrüger — und am Ende sind die Unternehmen ärmer.
Kriminelle erleichtern Unternehmen in Nordrhein-Westfalen jährlich um mehrere Millionen Euro, indem sie sich als deren Chefs ausgeben und Überweisungen in Auftrag geben. Das Landeskriminalamt NRW will am Mittwochmittag in Düsseldorf mitteilen, wie sich Unternehmen gegen die "Chef-Masche" schützen können.
Dabei meldet sich jemand "von oberster Stelle" bei einem Mitarbeiter - etwa in der Buchhaltung - und drängt zur Eile: Für wichtige Geschäfte müsse dringend Geld überwiesen werden. Je nach Unternehmen sind es neue Verträge, Patentrechte, Maschinen oder Immobilien, die gekauft werden sollen. Selbstverständlich gilt "strikte Geheimhaltung". Auf diese Weise verschwanden schon große Geldsummen auf ausländischen Konten.
Die Täter sorgen sorgfältig dafür, dass ihre Spur nicht verfolgt werden kann. Sie hacken sich in das Intranet der Unternehmen und fälschen den E-Mail-Account der Unternehmenschefs. Registereinträge, die Homepage, ein Werbeflyer und Informationen von Mitarbeitern in sozialen Netzwerken wie Xing und Facebook können laut LKA ausreichen, um den Tätern Infos über interne Abläufe und Strukturen der Firma zu offenbaren. "Wie sind die E-Mail-Adressen aufgebaut, wer arbeitet im Unternehmen an welcher Stelle? Wie erreiche ich Buchhaltung oder Chefetage? Lassen bevorstehende Veranstaltungen erkennen, wann der Geschäftsführer möglicherweise nicht im Hause ist?", nennt die Polizei einige Beispiele.