Börse Dax leidet unter schwachen Konjunkturdaten

Frankfurt/Main · Die Konjunktur in Deutschland und Frankreich läuft schlechter als gedacht. Das drückt in Frankfurt auf die Stimmung am Aktienmarkt. Bei der Deutschen Bank geht es indes trotz teurer Rechtsstreitigkeiten aufwärts.

Glossar - Aktienmarkt von A bis Z
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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag belastet. Der deutsche Leitindex fiel am Vormittag um 0,86 Prozent auf 11 765,45 Punkte, nachdem die Einkaufsmanager-Indizes der beiden Länder für April hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren. Damit schmilzt der bisherige Wochengewinn auf etwas mehr als ein halbes Prozent zusammen.

Der MDax der mittelgroßen Werte büßte am Morgen 0,75 Prozent auf 21 055,64 Punkte ein, der Technologiewerte-Index TecDax stand 0,51 Prozent tiefer bei 1657,77 Punkten. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,96 Prozent nach unten.

Insbesondere die französischen Stimmungsindizes hätten enttäuscht, schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. Die Kennziffer für den Dienstleistungssektor sei überraschend deutlich gesunken. Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung gebe es demnach nicht.

Gesprächsthema Nummer eins bei den Einzelwerten war die erneute Gewinnwarnung bei dem Bau- und Industriedienstleister Bilfinger. Das Unternehmen hatte am Vorabend seine erst Mitte März bestätigte Jahresprognose zurückgezogen. Zudem sei im ersten Quartal unter dem Strich überraschend ein Verlust entstanden, merkte ein Händler an. Die Aktionäre reagierten geschockt und schickten die Aktien am MDax-Ende um 14,47 Prozent auf 49,28 Euro in den Keller.

Schlechte Nachrichten kamen auch von Wincor Nixdorf: Der Geldautomaten- und Kassensystemhersteller reagiert mit einem neuen Sparprogramm auf die anhaltende Geschäftsflaute. Das Unternehmen kündigte am Donnerstag den Abbau von rund 1100 der zuletzt gut 9200 Stellen an. Die Aktien fielen als zweitschwächster Wert im MDax um mehr als 3 Prozent.

Gegen den Trend rückten die Anteilsscheine der Deutschen Bank um 0,41 Prozent vor. Rechtliche Auseinandersetzungen belasten das Finanzinstitut zwar noch viel stärker als gedacht. Anleger zeigten sich aber erleichtert, dass die Bank laut Mitteilung trotzdem im ersten Quartal einen Gewinn ausweisen und Erträge auf annäherndem Rekordniveau verzeichnen werde.

(dpa)
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