Börse Anleger bleiben nach Kursrutsch im Dax vorsichtig

Frankfurt/Main · Die Anleger am deutschen Aktienmarkt bleiben nach dem rabenschwarzen Jahresauftakt nervös. Der Dax schloss am Montag 0,25 Prozent tiefer bei 9522 Punkten.

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Einem zwischenzeitlichen Erholungsversuch mit einem Plus von mehr als einem Prozent ging schnell die Puste aus. Der Index der mittelgroßen Werte MDax fiel um 0,68 Prozent auf 18.663 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax büßte 1,42 Prozent auf 1591,27 Punkte ein.

Laut dem Marktanalysten James Hughes vom Broker GKFX halten sich die Anleger aktuell zurück, damit sie bei einem weiteren Kursrutsch der Ölpreise nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden. Sorgen über die Wirtschaft Chinas sowie der Ölpreis-Verfall hatten dem Dax in den ersten zwei Wochen des Jahres ein Minus von insgesamt mehr als 11 Prozent eingebrockt. Zudem fehlten am Montag Impulse von der Wall Street, da die US-Börsen wegen eines Feiertages geschlossen blieben.

Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, schloss 0,58 Prozent tiefer bei 2935,39 Punkten. An den Börsen in London und Paris ging es ebenfalls nach unten.

Thema des Tages war hierzulande eine Personalie: Henkel-Chef Kasper Rorsted scheidet Ende April aus dem Vorstand aus und wechselt - wie zuvor schon spekuliert - zum Sportartikel-Hersteller Adidas. Dort löst er Anfang Oktober den Chef Herbert Hainer ab.

Die Henkel-Anleger trauerten dem scheidenden Chef nach. "Rorsted hatte ein sehr gutes Standing und ist ein guter Mann", sagte ein Börsianer. Die Henkel-Papiere sackten am Dax-Ende um mehr als 4 Prozent ab. Die Adidas-Aktionäre feierten die Personalie indes: Der Kurs schnellte um mehr als 6 Prozent nach oben. Das bedeutete den ersten Platz im deutschen Leitindex.

Die Anteilseigner von Osram hatten ebenfalls Grund zur Freude: Der Lichtspezialist überzeugte nach einem guten ersten Geschäftsquartal mit einem optimistischeren Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr.
Die wegen eines teuren Konzernumbaus in den letzten Monaten arg gebeutelten Papiere stiegen an der MDax-Spitze um knapp 5 Prozent.

Die Aktien der Deutschen Bank wurden gemieden. Sie fielen um mehr als 3 Prozent. Das Magazin "Der Spiegel" hatte von einer bereits im Dezember eingereichten Sammelklage in den USA berichtet. Den Vorwürfen zufolge soll die Deutsche Bank mit einer speziellen Software Kundenaufträge für Devisengeschäfte verzögert haben. Das Institut wies die erhobenen Vorwürfe zurück.

Am deutschen Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,37 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,09 Prozent auf 140,48 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,06 Prozent auf 160,37 Punkte. Der Kurs des Euro fiel auf zuletzt 1,0881 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0892 (Freitag: 1,0914) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9181 (0,9163) Euro.

(felt/dpa)
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