München BMW schüttet allein an die Quandts 1,12 Milliarden aus

München · Der Erfolg von BMW kommt dem einfachen Band-Arbeiter genauso zugute wie dem Großaktionär - nur die Summen variieren leicht: Während jeder Facharbeiter eine Erfolgsbeteiligung von 9455 Euro erhält, überweist der bayerische Automobilhersteller allein seinen beiden Großaktionären Stefan Quandt und Susanne Klatten insgesamt 1,12 Milliarden Euro aufs Konto.

Stefan Quandt besitzt 25,8 Prozent der Stammaktien und erhält nach der Hauptversammlung 622 Millionen Euro Dividende, seine Schwester Susanne Klatten bekommt für ihre 20,9 Prozent der Anteile 504 Millionen Euro.

Die Summen sind Beleg eines extrem erfolgreichen Geschäftsjahres - das allein von den andauernden Diskussionen über Diesel-Manipulationen getrübt wurde. Denn natürlich kam die Razzia der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts manipulierter Abgas-Software bei insgesamt 11.400 Diesel-Autos einen Tag vor der großen Bilanzpressekonferenz zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Immerhin sollte es in München eigentlich um die Rekordzahlen gehen, die der Autohersteller im vergangenen Jahr eingefahren hatte: "Über 2,4 Millionen verkaufte Automobile und 164.000 Motorräder sind ein neuer Rekord", freute sich BMW-Chef Harald Krüger in seiner Rede. Der Gewinn vor Steuern soll zudem trotz steigender Kosten für die Entwicklung von Elektro-Autos mindestens die 10,7 Milliarden Euro erreichen, die BMW 2017 geschafft hatte.

Genau wie die anderen deutschen Premiumhersteller profitiert auch BMW von den starken Verkäufen der besonders schweren SUV - die deshalb oft mit einem Diesel-Motor ausgeliefert werden. Weil das Unternehmen aber gleichzeitig bei Hybridfahrzeugen Marktführer in Europa ist, konnten die Münchner den CO2-Ausstoß ihrer Flotte - im Gegensatz zur Konkurrenz - im vergangenen Jahr trotzdem senken. Und Krüger machte klar, dass man diesen Weg mit neuen Modellen auch weiter beschreiten werde: "Unsere Zukunft ist eindeutig elektrisch."

(frin)
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