Redmond Der reichste Nerd der Welt

Redmond · Microsoft-Gründer Bill Gates wird 60 Jahre alt. In den vergangenen Jahren machte er sich als Wohltäter einen Namen.

Das sind die zehn reichsten Amerikaner 2015
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Foto: dpa, rfs lb

Er gilt als Mann der leisen Töne, der öffentliche Auftritte eher scheut. Auch heute hält sich Bill Gates gern im Hintergrund, sollte er einmal gemeinsam mit seiner Frau Melinda auftreten. Das amerikanische Magazin "Forbes" listet William "Bill" Henry Gates III. aktuell als reichsten Mann der Welt. Zu verdanken hat Gates das vor allem dem Erfolg von Microsoft. Heute wird der Software-Architekt und Philanthrop 60 Jahre alt.

Anders als der charismatisch auftretende Apple-Gründer Steve Jobs galt Gates stets eher als zurückhaltender Computer-Nerd. Doch seine große Vision hat er zumindest in weiten Teilen der Welt realisiert: Ein PC steht heute in nahezu jedem Haushalt - vor 40 Jahren war diese Vision noch ein sehr ehrgeiziges Ziel. Bei der mobilen Revolution mussten Gates und seine Mitstreiter jedoch dem Erzrivalen Apple und dem iPhone hinterher laufen, obwohl Gates schon vor Steve Jobs mobile Taschencomputer und Smartphones mit Windows im Programm hatte.

Bill Gates wurde 1955 in der Nähe von Seattle im Bundesstaat Washington geboren. Schon in der Schule lernte er den etwas älteren Paul Allen, den späteren Mitbegründer von Microsoft, kennen und verbrachte mit ihm jede freie Minute mit Computern, auf denen man sich damals noch Rechenleistung mieten konnte. 1975 brach Gates sein Studium ab, um sich mehr seiner kleinen Firma Micro-Soft zu widmen. Mit der Firmengründung ebnete Gates maßgeblich den Weg in das digitale Zeitalter.

Seine Karriere begann Gates mit einem Großauftrag von IBM. So sollte er für deren PC ein Betriebssystem liefern. Gates nahm den Auftrag an und kaufte für rund 50.000 Dollar die Rechte an dem System QDOS (Quick and Dirty OS), entwickelte es weiter und benannte es in MS-DOS (Microsoft Disc Operating System) um. Damit begann das PC-Zeitalter. Zum Weltkonzern stieg Microsoft mit dem Betriebssystem Windows auf. Als Anführer der Microsoft-Truppen im "Browser-Krieg" gegen Netscape, stand Gates auch immer wieder in der Kritik. Letztlich setzte er sich aber durch. Auf dem Höhepunkt seines Erfolgs trat Gates Anfang 2000 den Rückzug an. Erst gab er die Position als Chief Executive Officer an seinen langjährigen Freund Steve Ballmer ab. Offiziell verabschiedete er sich im September 2007, im Juni 2008 zog sich der damals 53-Jährige dann fast ganz aus dem Software-Konzern zurück. Seither nimmt er nur noch als Aufsichtsratsvorsitzender Einfluss.

Das Leben von Bill Gates dreht sich inzwischen nicht mehr vorrangig um PCs und Software: Er widmet sich fast ausschließlich wohltätigen Zwecken. Gates zählt zu den Menschen mit der größten Spendenbereitschaft der Welt. 1,3 Milliarden Dollar gab er laut "Forbes" gemeinsam mit seiner Frau Melinda im Jahr 2014 für gemeinnützige Zwecke ab. Der 60-Jährige lebt mit seiner Frau und drei Kindern in einem Anwesen in der Nähe von Seattle. Trotz des großen Reichtums können die Kinder jedoch nicht auf ein großes Erbe hoffen. Der Großteil soll der Gesellschaft zugutekommen.

(dpa)
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