Düsseldorf Bildungsministerin: Meister sind so gut wie Akademiker

Düsseldorf · Die Ausbildung im Betrieb und das Studium an der Uni sind gleichwertige Bildungswege. Das findet nicht nur Handwerkskammer-Präsident Andreas Ehlert, sondern auch Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU). "Ein Meister muss sich nicht hinter einem Akademiker verstecken", meint Wanka. Die Sächsin hat eine Ausbildung zur Agrotechnikerin (so hießen Landwirte in der DDR) und ein Mathematik-Studium absolviert.

Als Ministerin hat die 65-Jährige dafür gesorgt, dass der Meisterbrief bei europäischen Vergleichen von Bildungsforschern nun so gewertet wird wie ein Bachelor-Abschluss. Lange Zeit war das anders, die Organisation OECD hatte Deutschland deshalb immer wieder einen Akademikermangel vorgeworfen. Der Meisterbrief habe sich bewährt und sei ein Qualitätssiegel, er dürfe nicht ausgehöhlt werden, betont Wanka. Immer wieder gibt es in der EU Vorstöße in diese Richtung.

Wegen ihres Einsatzes für die berufliche Bildung verlieh die Handwerkskammer der Ministerin gestern den mit 10.000 Euro dotierten Georg-Schulhoff-Preis. Der nach dem langjährigen Präsidenten der Kammer benannte Preis wurde zum 20. Mal verliehen. "Wanka ist die wirksamste Förderin eines gleichwertigen Status für die berufliche und akademische Bildung in Deutschland", sagte Ehlert. Das Meister-Bafög sei unter Wanka nicht nur bedarfsgerecht angehoben, sondern auch inhaltlich weiterentwickelt worden. Mittlerweile wurden 1,9 Millionen Meisterschüler mit dem Meister-Bafög unterstützt, das einst Jürgen Rüttgers als Bundesminister entwickelt hatte.

Wanka mahnte die Wirtschaft, sich weiter für die Integration von Flüchtlingen einzusetzen. "Speziell das Handwerk geht bei dieser ungeheuren gesellschaftlichen Aufgabe voran." Es gebe 10.000 Flüchtlingen Praktika und Arbeit.

(anh)
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