Düsseldorf Autoversicherungen werden günstiger

Düsseldorf · Um neue Kunden anzulocken, haben viele Versicherer ihre Prämien gesenkt. Für viele Kunden ist das eine Gelegenheit, um Geld zu sparen - denn die meisten von ihnen können noch bis zum 30. November ihren Alt-Vertrag kündigen.

Der Wettbewerb in der Kfz-Versicherung zieht deutlich an. Viele Versicherer haben ihre Prämien gesenkt, um Kunden zu gewinnen. Bis zum 30. November können die meisten Autobesitzer ihre Police regulär kündigen, wenn sie die Assekuranz wechseln wollen.

Ein aktueller Vergleich über das nicht-kommerzielle Onlineportal Nafi (www.nafi-auto.de) zeigt, dass Autofahrer sehr viel Geld sparen können, wenn sie vom teuersten zum günstigsten Versicherer wechseln. Je nach Angebot können zwischen 47 und 63 Prozent gespart werden. Beim Wechsel ihrer Kfz-Versicherung sollten Autofahrer aber unbedingt auf Leistung achten. Superbillige Angebote könnten Magertarife sein. So gibt es laut Nafi immer noch 23 Tarife am Markt, bei denen die Versicherer bei schweren Fahrfehlern die Entschädigung deutlich kürzen können.

Praktisch ist es auf jeden Fall, über ein Vergleichsportal zu prüfen, ob man bei der Autoversicherung Geld sparen kann. Denn Autobesitzer müssen für ihr individuelles Nutzungsprofil zwischen 30 und 50 Daten eingeben. Da ist ein Vergleich von mehreren Versicherungen auf einem Portal einfacher. Notfalls kann man auch bei mehreren Portalen vergleichen. Allerdings gilt es dabei einiges zu beachten - denn nicht jede Seite zeigt automatisch den günstigsten Preis an. Viel Streit gibt es derzeit nämlich um kommerzielle Vergleichsportale.

Der größte private Kfz-Versicherer, die HUK-Coburg und ihre Online-Tochter HUK24, sind seit Oktober in keinem Vergleichsportal mehr zu finden, das von Versicherungsvermittlern betrieben wird. Für die Vermittlung müssen die Assekuranzen an diese Portale nämlich eine Provision zahlen. Die liegt laut HUK-Coburg zwischen 80 und 100 Euro. Das ist dem fränkischen Versicherer zu teuer. Denn heute schließen immer mehr Kunden ihre Autoversicherung über solche kommerziellen Vergleichsportale wie Check24.de, Verivox.de oder Autoversicherung.de ab.

Ein weiterer Vorwurf, der gegen die Portale erhoben wird, ist, dass sie intransparent seien. Denn laut dem Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) müssen sich die Onlineanbieter beim ersten Geschäftskontakt als Vermittler outen. Dies hat mittlerweile das Oberlandesgericht München in einem Urteil gegen Check24 bestätigt (Az.: 29 U 3139/16). Das Portal hat nach eignen Angaben aber mittlerweile alle gerichtlichen Auflagen umgesetzt.

Das Portal Nafi-Auto, das von einer Firma aus dem westfälischen Höxter betrieben wird, ist hingegen nicht-kommerziell und daher für einen Vergleich besonders wertvoll. Die Seite wirbt außerdem damit, keine persönlichen Informationen abzufragen. Hier will sich deshalb auch die HUK-Coburg weiter einem Vergleich stellen. Die neuen Tarife des fränkischen Versicherers für 2018 sind aber erst ab dem 9. Oktober abrufbar.

Auch andere Anbieter haben ihre Preise gesenkt oder Leistungen verbessert - so wie die Nummer zwei im Markt. Die Allianz will mit neuen Tarifen punkten. Es gibt einen höheren Rabatt für emissionsarme Fahrzeuge und einen neuen Beitragsschutz. Damit bleibt der Beitrag bis zum nächsten Fahrzeugwechsel auch dann stabil, wenn die Typ- oder Regionalklasse steigt.

Der neue Online-Versicherer Friday bietet hingegen einen Zahl-pro-Kilometer-Tarif. Die Abrechnung funktioniert wie bei jedem Stromanbieter: Erst schätzt der Kunde seine Jahresfahrleistung und am Ende muss er nachzahlen oder bekommt etwas zurück. Neu ist das Angebot nicht. Schon heute gibt es bei den meisten Versicherern Geld zurück, wenn sich die Jahresfahrleistung merklich nach unten ändert. Autobesitzer müssen dies nur ihrem Versicherer melden.

Noch mehr können Autofahrer sparen, wenn sie einen Telematik-Tarif abschließen, beim dem der Fahrstil per Black-Box überwacht wird. Anbieter sind beispielsweise AachenMünchener, die Allianz, Allsecur, Axa, Cosmos Direkt, HUK-Coburg, HUK24, Generali und die Signal-Iduna unter der Marke Sijox. Allein die VHV bietet ihren Telematik-Tarif auch für ältere Fahrer an.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort