Wohnungsbau Auf Dächern könnten 1,5 Millionen neue Wohnungen entstehen

Berlin · Mehr als 1,5 Millionen zusätzliche Wohnungen könnten in Deutschland allein durch Dachaufbauten entstehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Technische Universität Darmstadt und das Pestel-Institut aus Hannover am Dienstag in Berlin vorstellten.

So entwickelt sich der Immobilienmarkt in NRW
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Foto: dpa, Martin Gerten

Initiatoren der Studie sind elf Organisationen und Verbände der deutschen Planungs-, Bau- und Immobilienbranche. Die Wohnungen sollen auf die Dächer bestehender Wohnhäuser gebaut werden. Vorteil: Es werde kein zusätzliches Bauland gebraucht. Auch ließe sich der Energiebedarf im darunter liegenden Geschoss bis zur Hälfte reduzieren, heißt es in der Studie.

Allein durch die Dach-Aufstockung bei rund 580.000 Nachkriegsbauten ließen sich 1,12 Millionen Wohnungen in Regionen mit angespanntem Wohnungsmarkt errichten.

In Deutschland fehlen derzeit eine Million Wohnungen, vor allem bezahlbarer Wohnraum ist knapp. Aufstockungen oder "On-Top-Etagen" könnten einen Beitrag zum Abbau dieses Wohnungsmangels haben, da aktuell wenig baureife Flächen verfügbar sind, hieß es in Berlin. Durch Aufstockungen ließe sich insgesamt eine Flächen-Inanspruchnahme von bis zu 34.000 Fußballfeldern vermeiden, schreiben die Autoren der Studie.

Die besten Möglichkeiten für Gebäudeaufstockungen hätten Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern. Allein in Nordrhein-Westfalen gebe es ein Potenzial von 409.000 zusätzlichen Wohnungen durch Dach-Aufstockungen, heißt es weiter. "On-Top-Etagen" sind nicht billiger als Neubauten. Die Baukosten liegen auf dem Niveau der Errichtungskosten neuer Gebäude.

Aber weil die Grundstückskosten eingespart werden, gebe es dennoch einen ökonomischen Vorteil. Um das neue Wohnraum-Potenzial zu nutzen, müssten bundesweit die baurechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Auch die Bebauungspläne müssten zeitgemaß angepasst werden.

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