Zigaretten, Zigarren und überhaupt Agrarminister Schmidt will Tabak-Werbung verbieten

Berlin · Werbung für Zigaretten, Zigarren und andere Tabak-Produkte sollen nach dem Willen von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) in Deutschland komplett verboten werden.

Künftig solle im Kino und auf Plakaten nicht mehr für Tabakprodukte geworben werden dürfen, kündigte Schmidt in der "Bild"-Zeitung (Samstagausgabe) an. "Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass eine allgegenwärtige Werbung in der Öffentlichkeit den Einstieg in das Rauchen aktiv fördert."

Deutschland sei neben Bulgarien das einzige Land in der Europäischen Union, in dem die Außenwerbung für Zigaretten noch erlaubt sei, sagte der Minister. "Dies konterkariert unsere intensiven Bemühungen in der Tabakprävention gerade bei Kindern und Jugendlichen." Deshalb strebe er ein Verbot der Außenwerbung mit Plakaten sowie der Kinowerbung für Tabakerzeugnisse und elektronische Zigaretten an.

Weder das für Verbraucherschutz mit zuständige Bundesjustiz- noch das Bundeswirtschaftsministerium wollten sich auf Anfrage am Samstag zu dem Vorstoß äußern. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), fordert schon länger ein umfassendes Werbeverbot für Tabakprodukte.

Zudem schreibt eine Tabakrichtlinie der EU vor, dass spätestens ab 2017 auf Zigarettenpackungen abschreckende Bilder prangen müssen, etwa von einem verfaulten Fuß oder einer schwarzen Raucherlunge. Außerdem müssen 65 Prozent der Vorder- und Rückseite der Packungen von Warnhinweisen wie "Rauchen tötet" bedeckt sein. Das gleiche gilt für Zigaretten-Feinschnitt und Wasserpfeifen-Tabak, der vor allem bei Jugendlichen beliebt ist. Solche Warnhinweise gibt es bereits heute, sie sind aber wesentlich kleiner.

(AFP)
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