Düsseldorf Abwärtstrend bei Vodafone deutlich abgeschwächt

Düsseldorf · Deutschlands zweitgrößter Telefonkonzern Vodafone scheint die schwierigsten Zeiten hinter sich zu haben. Dies legen die gestern präsentierten Zahlen zum Weihnachtsquartal nahe. Danach ging der Gesamtumsatz des Düsseldorfer Unternehmens trotz weiter harten Preiskampfs nur um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. Gleichzeitg sank der Service-Umsatz in der noch immer dominierenden Sparte Mobilfunk um 1,7 Prozent auf 1,516 Milliarden Euro. Gegenüber dem Herbstquartal lag der Rückgang nur bei 0,6 Prozent.

Als Trendwende sieht das Unternehmen, dass es im Mobilfunk erstmals seit sieben Quartalen wieder mehr Nutzer hatte. Zum 31. Dezember lag die Kundenzahl bei 30,4 Millionen, von denen immerhin 16,5 Millionen einen festen Vertrag unterschrieben hatten, rund 196.000 mehr als noch Ende September.

Als große Herausforderung muss Vodafone es nun ähnlich wie die Telekom oder Telefonica Deutschland schaffen, dass die Verbraucher für ihre immer großzügiger ausgestatteten Verträge auch einmal mehr Geld zahlen: So liegt der durchschnittliche Umsatz im Monat bei einem Handykunden mit 15,30 Euro genauso hoch wie vor zwei Jahren im Weihnachtsquartal, aber damals gab es noch längst nicht so hohe Kontingente an Datenvolumen pro Smartphone. "Beim Umsatz pro Kunde muss Vodafone noch zulegen", sagt Torsten Gerpott, Wirtschaftsprofessor aus Duisburg. Der neue Chef von Vodafone, Hannes Ametsreiter, sieht das ebenso: "Durch zusätzliche Initiativen wollen wir 2016 zurück auf den Wachstumspfad."

Im Festnetz bleibt der Zukauf Kabel-Deutschland Wachstumstreiber. Hier stieg die Zahl der Verträge um 105.000. Beim bisherigen Sorgenkind, dem Vertrieb von DSL-Verträgen, gelang endlich wieder ein Zuwachs von 9000.

Der aus Österreich kommende Ametsreiter gibt sich insgesamt eher zufrieden mit der Entwicklung: "Die Richtung stimmt", meint er. Noch in diesem Jahr wolle man den Kunden beim Mobilfunk und beim Kabelglasfasernetz ein noch höheres Tempo anbieten. Ihm droht allerdings, dass die Telekom ihr DSL-Netz auch weiter aufrüstet.

(rky)
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