Frankfurt 8,5 Millionen - Daimler-Chef Zetsche ist Topverdiener

Frankfurt · In Deutschlands Top-Konzernen ist das Gehaltsgefälle nach wie vor gewaltig: Vorstände kassieren einer Studie zufolge im Schnitt 50 Mal so viel wie ein durchschnittlicher Angestellter eines Dax-Konzerns. Immerhin schloss sich die Schere zwischen Vorstandsgehältern und normalen Arbeitseinkommen erstmals seit Jahren leicht, wie die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und Experten der TU München erklärten. Während die Vergütung für die Führungskräfte der 30 Unternehmen im Dax 2015 im Schnitt um 1,8 Prozent auf gut 3,3 Millionen Euro sank, stiegen die Bruttolöhne in Deutschland um vier Prozent.

Die kontroversen Debatten um die Millionen für Manager zeigen nach Einschätzung des Münchner Wissenschaftlers Gunther Friedl Wirkung. Die variable Barvergütung, die in der Regel vor allem an die Gewinnentwicklung der Unternehmen gekoppelt ist, sank um fünf Prozent auf gut 1,5 Millionen Euro. "Das ist ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass die variable Vergütung tatsächlich von der Leistung abhängt", kommentierte Friedl. Gestoppt scheine auch der Trend, dass die Unternehmen als Ausgleich für sinkende Boni die Festgehälter erhöhten. Die Grundvergütung verringerte sich um 1,4 Prozent auf gut eine Million Euro.

Von den Dax-Vorstandschefs kam nach dem Ausscheiden von VW-Boss Martin Winterkorn keiner mehr auf einen zweistelligen Millionenbetrag für das abgelaufene Geschäftsjahr. Spitzenverdiener ist nach der DSW-Rangliste Daimler-Chef Dieter Zetsche mit einer Gesamtvergütung von gut 8,5 Millionen Euro. Auf den Plätzen folgen der inzwischen abgelöste Merck-Chef Karl-Ludwig Kley (knapp 7,9 Millionen Euro) und der aktuelle Volkswagen-Lenker Matthias Müller (rund 7,3 Millionen).

Im Schnitt erhielten die Vorstandsvorsitzenden der Dax-Konzerne 5,1 Millionen Euro und damit etwas weniger als im Vorjahr (etwa 5,3 Millionen Euro). Damit lagen sie nach DSW-Angaben oberhalb ihrer Kollegen in Frankreich, die im Schnitt 4,7 Millionen Euro erhielten, aber unterhalb der durchschnittlich in der Schweiz gezahlten Vergütung (6,8 Millionen Euro).

(dpa)
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