Frankfurt 7,6 Millionen Euro für drei Chefs

Frankfurt · Die Spitze der Deutschen Bank verdient 2015 ein Drittel weniger als 2014.

Sie verdienen immer noch gut, die Vorstände der Banken. Aber die goldenen Jahre sind vorbei. Die Deutsche Bank hat gestern eingestanden, auch das erste Quartal 2016 drohe schlecht auszufallen. Das strahlt wohl ins ganze Jahr hinein. Denn für gewöhnlich ist das erste Quartal ein starkes im Bankgeschäft.

Die Bankmanager spüren das auch auf dem eigenen Konto. Ihre Gehälter sinken. Für Vorstandsbezüge hat die Deutsche Bank insgesamt 22,7 Millionen Euro ausgegeben, 36 Prozent weniger als im Vorjahr. Die beiden Co-Vorstandsvorsitzenden erhielten je 3,8 Millionen Euro. Die bekommt allerdings nur Jürgen Fitschen. Anshu Jain und John Cryan, die je die Hälfte des Jahres 2015 im Amt waren, erhalten je 1,9 Millionen Euro. Von den zehn bis zwölf Millionen Euro, die Josef Ackermann als Deutsche Bank-Chef 2010 und 2011 verdiente, ist man weit weg. Die Boni sind dem Vorstand gestrichen worden. Bei einem Verlust von 6,8 Milliarden Euro waren Zahlungen, die früher unter "Erfolgsbeteiligung" firmierten, wohl auch nicht angebracht. Die Investmentbanker kassieren dagegen immer noch Boni. Vermutlich würden sie gehen, wenn man die Sonderzahlungen streichen würde.

Cryan und Fitschen berichteten gestern über den Start ins laufende Jahr nichts Gutes. Das "für gewöhnlich starke erste Quartal" drohe in diesem Jahr für die gesamte Branche schlecht auszufallen: "Die Deutsche Bank ist hier keine Ausnahme." Die Andeutungen des Unternehmens über das erste Quartal ließen den Schluss zu, das Ergebnis des laufenden Jahres werde "noch ein bisschen röter" als vor drei Monaten gedacht, urteilte Philipp Hässler, Bankanalyst der Equinet Bank. Trotzdem gehörten Bankaktien gestern zu den großen Gewinnern an der Börse.

(mib)
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