Rheinmetall produziert unter anderem Panzer und gepanzerte Fahrzeuge wie etwa den Leopard 2 oder den neuen Kampfpanzer Panther KF51, aber auch etwa Artillerie wie die Panzerhaubitze 2000. Zum Portfolio gehören auch Lenkwaffen, Flugabwehrsysteme oder Marinegeschütze für Schiffe.
Mittelkaliberwaffen zum Einbau in Fahrzeuge, Maschinenkanonen, Munition und Treibladungen gehören ebenso zum Angebot wie verschiedenste Bauteile für Waffensysteme vom Panzer bis zum U-Boot.
Auch in der Lasertechnologie forscht Rheinmetall und hat etwa die Machbarkeit eines 100 kW-Lasers bereits demonstrieren können.
Ausdrücklich nicht beteiligt sind weder das Unternehmen selbst noch seine Tochtergesellschaften oder Joint Ventures an sogenannten kontroversen Waffen. Darunter zählt man Anti-Personenminen, biologische, chemisch oder nukleare Waffen sowie Streumunition, Munition mit abgereichertem Uran oder Weiße-Phosphor-Waffen und –Munition. Rheinmetall erklärt dazu ausdrücklich, man sei nicht an Aktivitäten beteiligt, diese Waffen zu bauen und beabsichtige das auch zukünftig nicht zu tun.
Welchen Umsatz hat Rheinmetall 2022 erwirtschaftet?
Rheinmetall hat im Jahr 2022 nach eigenen Angaben einen Umsatz von 6,4 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht rund 5,06 Milliarden US-Dollar, womit das Unternehmen weltweit in der TOP 100 der größten Rüstungskonzerne auf Platz 19 rangiert. Platz eins belegt im Vergleich das US-Unternehmen Lockheed Martin mit einem Umsatz im Jahr 2022 von rund 63,3 Milliarden US-Dollar. Mehr als zwei Drittel des Unternehmensumsatzes werden laut Rheinmetall im Ausland erwirtschaftet.
Rheinmetall gibt an, dass das operative Ergebnis, also der Gewinn unter dem Strich, im Jahr 2022 754 Millionen Euro betrug. 352 Millionen Euro habe man investiert und die Auftragsbücher seien mit Aufträgen im Wert von 26,6 Milliarden Euro gefüllt - mit Kunden in 138 Ländern.
Die steigenden Gewinne des Rüstungs- und Automobilzuliefererkonzerns unter anderem in Folge der sich verändernden Weltlage, etwa durch den völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf seinen Nachbarn die Ukraine, führten auch dazu, dass die Rheinmetall AG seit dem 20. März 2023 in den Deutschen Aktienleitindex DAX aufgestiegen ist.
Wo ist der Hauptsitz von Rheinmetall?
Heute ist der Hauptsitz der Rheinmetall AG als Mutterkonzern wieder dort, wo das Unternehmen einst gegründet worden ist – im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf. Dort sitzt mit der Adresse “Rheinmetall Platz 1” die Hauptverwaltung.
Produziert wird allerdings an 132 Standorten weltweit und unter den Namen verschiedener Tochtergesellschaften und Joint Ventures. Insgesamt zählt das Unternehmen 27733 Mitarbeiter weltweit (Stand 2022). 42 Standorte davon befinden sich in Deutschland, im europäischen Ausland 45, in Amerika (auf dem gesamten Kontinent) 14, in Asien 18, in Afrika sind es fünf und in Australien acht Standorte.
Wann wurde Rheinmetall gegründet?
Die heutige Rheinmetall AG entstand am 13. April 1889 in Düsseldorf als “Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik Actiengesellschaft”. Im dazu damals neugebauten Werk das nahe dem heutigen Hauptsitz lag, produzierte man zunächst Munition, später auch Geschütze und andere Waffen.
“Rheinmetall” war die sogenannte Telegrammadresse des Unternehmens, der sich schließlich in der Zeit des ersten Weltkriegs als Firmenname etablierte.
Das Unternehmen gehört zwar seit Gründung zur Rüstungssparte - infolge von Zukäufen und Fusionen und etwa durch die Sanktionen nach den für Deutschland verlorenen beiden Weltkriegen gehörten aber zeitweilig auch etliche andere Güter zum Portfolio des Unternehmens. So baute man etwa nach dem zweiten Weltkrieg in Düsseldorf unter anderem Schreibmaschinen, Stoßdämpfer, Aufzüge und Gerbereimaschinen, bevor man ab 1956 (als auch die Bundeswehr neu gegründet wurde) wieder in die Waffenproduktion einstieg.
Wem gehört Rheinmetall?
Die Rheinmetall AG ist eine Aktiengesellschaft, das heißt, sie gehört einer Vielzahl von Anteilseignern – den Aktionären. Laut Auskünften über die Aktionärsstruktur befinden sich 74,12 Prozent der Anteile im Streubesitz. Größere Anteile halten mehrere Investmentgesellschaften. 5,09 Prozent hält so die Wellington Management Group, 5,35 Prozent gehören Black Rock, 4,99 Prozent liegen bei The Capital Group Companies Inc., 3,83 Prozent bei der Bankengruppe UBS, der Finanzdienstleister FMR LLC hält 2,99 Prozent, der EuroPacific Growth Fund 2,97 Prozent und die Investmentbank The Goldman Sachs Group, Inc. 0,25 Prozent.
Vorstandsvorsitzender bei Rheinmetall ist Armin Papperger, Aufsichtsratsvorsitzender ist Ullrich Grillo.
Rheinmetall ist erst im März 2023 in den deutschen Aktienleitindex DAX aufgenommen worden und gilt damit als eines der 40 größten und liquidesten Aktienunternehmen Deutschlands. Der Kurs stieg spätestens seit dem Ukraine-Krieg steil an und liegt Stand August 2023 bei rund 250 Euro pro Aktie. Zum Vergleich: Noch Ende 2021 lag der Jahresschlusskurs bei 82,94 Euro.