Woran starb Benedikt XVI.?
Letztendlich ist Papst Benedikt XVI. aus Altersgründen gestorben. Allerdings ist er schon einige Jahre nicht mehr gesund gewesen. Sein langjähriger Sekretär und Vertrauter Georg Gänswein hatte schon im Jahr 2020 davon gesprochen, dass der ehemalige Papst sich auf den Tod vorbereiten würde. Hauptsächlich sei er wegen einer Schlaflosigkeit zurückgetreten, die ihn seit 2005 geplagt habe, und die wegen der verabreichten Schlafmittel immer wieder zu unerklärlichen Verletzungen geführt habe.
Allerdings habe er diese Schlafmittel seine ganze Amtszeit durch verschrieben bekommen, nur zuletzt seien sie zum Problem geworden – es ist etwa die Rede von einer unerklärlichen Kopfverletzung bei einer Reise nach Mexiko und Kuba im März 2012 gewesen, die vermutlich durch die von den Schlafmitteln verursachte Orientierungslosigkeit zur Ursache gehabt haben könnte.
In diesem Zusammenhang hat der Papst gemerkt, dass er den Belastungen nicht mehr gewachsen ist. „Das bedeutete die Notwendigkeit meines Rücktritts vor Ostern 2013“ – so hatte er es in einem Brief an seinen Biografen geschildert, mit Blick auf den Weltjugendtag in Rio de Janeiro, der zu diesem Zeitpunkt mit Teilnahme des Papstes stattfinden sollte. „Das muss ein neuer Papst übernehmen“, sagte er damals.
Wie wurde Benedikt XVI. zum Papst?
Joseph Kardinal Ratzinger war immer schon ein einflussreicher Kirchenmann. Und so hat man dem Bayern, der zuletzt als Dekan des Kardinalskollegiums eine wichtige Position innehatte und zudem als Kardinalspräfekt der Kongregation für die Glaubenslehre an einer Schlüsselposition im Kirchenapparat stand, große Chancen auf die Nachfolge von Johannes Paul II. eingeräumt.
Die Wahl zum neuen Papst findet im sogenannten Konklave statt – einer Versammlung aller Kardinäle zur Wahl des neuen Papstes nach dem Ableben des Vorgängers. Zur Konklave 2005, wie die Wahl zum Nachfolger Johannes Pauls II. auch bezeichnet wird, waren 115 Kardinäle aus der ganzen Welt in den Vatikan gekommen.
Die Öffentlichkeit weiß nicht, was hinter den verschlossenen Türen der Sixtinischen Kapelle während der Wahl stattfindet. Die Kardinäle sollen nur vom Heiligen Geist geleitet ihrer Wahl nachgehen. Aber auch weltliche Gründe dürfen eine Rolle spielen.
Das kann man daran erkennen, dass schon zu Lebzeiten des schwerkranken Johannes Pauls II. verschiedene Kardinäle als Kandidaten für den Stuhl Petri gehandelt wurden – neben Joseph Ratzinger waren das auch der heutige Papst Franziskus, Jorge Mario Bergoglio, sowie Carlo Maria Martini, Camillo Ruini und Angelo Sodano.
Haben sich die Kardinäle auf einen Nachfolger geeinigt, steigt weißer Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle. Wird schwarzer Rauch sichtbar, ist keine notwendige Zweidrittelmehrheit zustande gekommen. Einberufen worden sind die 115 Kardinäle für das Konklave von Ratzinger selbst – in seiner Funktion als Dekan des Kardinalskollegiums.
Die Wahl hat nur zwei Tage gedauert, normalerweise braucht es deutlich länger, bis die Zweidrittelmehrheit erreicht ist. Der damals 78-jährige Joseph Ratzinger wurde nach nur vier Wahlgängen zum neuen Papst gewählt, was in Deutschland zur legendär gewordenen Schlagzeile in der BILD-Zeitung geführt hat: „Wir sind Papst!“
Papst Benedikt XVI. hat sich seinen Namen in Andenken an Benedikt von Nursia, dem Gründer des Benediktinerordens und Patron Europas, sowie an seinen Vorgänger Benedikt XV., der von 1914 bis 1922 als „Friedenspapst“ in die Geschichte eingegangen ist, gegeben. Mit seinen 78 Jahren war er einer der ältesten Kardinäle, die Papst wurden – zuletzt war Clemens XII. im Jahr 1730 mit ebenfalls 78 Jahren zum Papst gewählt worden.
Wer wird Papst nach seinem Tod?
Nach Ratzingers Rücktritt im Jahr 2013 musste ohne sein Ableben ein neuer Papst gefunden werden – in diesem Fall Jorge Mario Bergoglio, der aktuelle Papst Franziskus I. Der ist auch nach dem Tod Ratzingers weiterhin im Amt und wird das bis zu seinem Tod oder Rücktritt auch bleiben.