Freund gewinnt Auftakt der Vierschanzentourne Hannawalds Erbe

Meinung | Düsseldorf · Um den Schnee steht's schlecht in Deutschland. Der deutsche Wintersport aber zeigte sich am Dienstag von seiner besten Seite. Dafür ist Severin Freund verantwortlich.

Vierschanzentournee: Severin Freund gewinnt Auftaktspringen
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Freund gewinnt erstes Springen in Oberstdorf

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Foto: dpa, fve nic

Zum ersten Mal seit Sven Hannawald 2002 hat ein deutscher Skispringer das Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf gewonnen. Freund reist als Führender des Klassements zum Neujahrsspringen nach Garmisch-Partenkirchen. Der Bayer hält mit seinem - freilich von den äußeren Umständen begünstigten - Erfolg das Interesse an dieser wunderbar traditionsreichen Wettkampfserie hoch.

Das ist schön für Freund, für das Team von Bundestrainer Werner Schuster und für Sportdeutschland insgesamt. Die Begeisterung im Oberallgäu, die in einem Besucherrekord bei der Qualifikation, einem ausverkauften Stadion gestern im Wettkampf und einem Fahnenmeer wie einst auf der Berliner Fanmeile zum Ausdruck kam, zeugt davon, dass auch andere Sportarten als der Fußball das breite Publikum faszinieren.

Freund nennt den Gesamtweltcup als wichtigste Wertung. Den hat er im vergangenen Winter bereits geholt. Weltmeister ist er zudem. Und in Sotschi wurde er vor zwei Jahren Olympiasieger mit dem Team. Doch in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit ist die Vierschanzentournee das Ereignis, das die mit Abstand höchste Aufmerksamkeit verdient. Nur mit Triumphen zwischen Weihnachten und Dreikönig werden deutsche Skispringer zu Stars. Die Zeiten von Jens Weißflog und Dieter Thoma, von Sven Hannawald und Martin Schmitt liegen schon lange zurück. Wäre doch schön, wenn Freund bis zum Abschlusspringen am 6. Januar in Bischofshofen ein Kandidat auf den Gesamtsieg bliebe. Doch der Weg zum ersten Tournee-Gesamtsieg seit "Hanni" 2001 ist noch sehr, sehr weit.

(RP)
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