Viertes Springen der Vierschanzentournee Freund mit Steigerungspotenzial

In der Qualifikation zum Tournee-Finale in Bischofshofen hat sich Severin Freund Steigerungspotenzial gelassen. 126 Meter bedeuteten nur Rang 25. Doch bei schwierigen Bedingungen musste auch der Führende kämpfen, zudem wurde das Springen von Stürzen überschattet.

 Severin Freund erwischte vor dem vierten Tournee-Springen keine gute Qualifikation. Für ihn geht es am Sonntag dennoch um einen Podiumsplatz.

Severin Freund erwischte vor dem vierten Tournee-Springen keine gute Qualifikation. Für ihn geht es am Sonntag dennoch um einen Podiumsplatz.

Foto: dpa, Daniel Karmann

Severin Freund will im Finale der Vierschanzentournee auf das Podest springen, Gregor Schlierenzauer seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen. In der Qualifikation für das Abschlussspringen in Bischofshofen konnte sich Deutschlands Topathlet Freund aber nicht mit einer starken Leistung auf das Duell um einen Podiumsplatz mit den Norwegern Tom Hilde und Anders Bardal einstimmen. Mit 126 Metern kam er nur auf Rang 25. "Ich habe versucht das Beste rauszuholen, es war ein ganz gutes Training", sagte Freund.

"Die Chance auf den dritten Gesamtplatz ist völlig intakt und sogar auf unserer Seite. Das wäre doch ein schöner Prestigeerfolg", sagte Bundestrainer Werner Schuster und redete den Frontmann im deutschen Team noch einmal stark: "Ich bin überzeugt, dass Severin zu den drei besten Springern der Welt gehört. Das kann er in Bischofshofen nachweisen."

Nach seiner starken Vorstellung in Innsbruck hat Freund als Gesamtvierter nur noch 1,2 Punkte Rückstand auf Hilde. Allerdings muss der Bayer auch nach hinten schauen, wo Bardal mit einem Rückstand von 7,6 Zählern lauert. "In Bischofshofen wird es wieder größere Punktabstände geben. Da kann man mit einem Sprung leicht mal zehn Meter rausholen", warnte Schuster.

Auf ein furioses Finale am Sonntag (16.30 Uhr/ZDF live) hoffen auch die anderen DSV-Springer, die ohne Ausfall durch die Qualifikation marschierten. Den stärksten Eindruck hinterließen Michael Neumayer als Vierter mit 137 Metern sowie Andreas Wellinger auf Rang sieben mit 130 Metern. Richard Freitag wurde Zehnter, Andreas Wank kam auf Rang 21, Martin Schmitt erreichte Platz 32.
Sieger der Ausscheidung wurde der Österreicher Wolfgang Loitzl mit einem Flug auf 132 Meter.

Der Gesamtführende Gregor Schlierenzauer aus Österreich schaffte es in der Qualifikation nur auf 122 Meter und damit Rang 37. Im Kampf um die Tournee-Krone hält der Spitzenreiter dennoch alle Trümpfe in der Hand. Trotz seines Vorsprungs von 10,7 Punkten vor dem Norweger Anders Jacobsen sieht sich der Österreicher aber längst noch nicht am Ziel. "Vom Gewinnen ist noch nicht die Rede, dazu bin ich zu lange dabei. Die Konstanz ist da, die Form passt. Dennoch kann immer noch etwas passieren. Man braucht auch das nötige Wetterglück", erklärte der Titelverteidiger.

Schon einmal zog Schlierenzauer im Duell mit Jacobsen bei der Tournee den Kürzeren. Das war vor sechs Jahren. "2006/07 waren wir beide neu im Weltcup und wussten nicht, wie wir mit der Situation umgehen sollten. Jetzt bin ich in der Lage, das alles besser einzuschätzen", sagte Schlierenzauer.

Für Schuster ist der 22-Jährige, der in seiner Erfolgskarriere bereits 44 Weltcupsiege gefeiert hat, nicht erst seit dem Sieg am Bergisel der große Tourneefavorit. "Das war er schon vorher, aber da hat mich niemand danach gefragt. Er wird die Tournee wohl gewinnen, denn das Momentum ist auf seiner Seite", prophezeite Schuster.

Überschattet wurde die Qualifikation von zwei Stürzen von Manuel Fettner und Denis Kornilow. Bei dem Österreicher Fettner ging nach dem Aufsprung die Bindung am rechten Ski auf, er prallte auf seinen rechten Arm und wurde mit einem Rettungsschlitten aus dem Zielraum gebracht. Er wurde mit dem Verdacht auf eine Ellenbogenverletzung zum Röntgen gebracht. Zuvor war der Russe Kornilow gestürzt und verletzt abtransportiert worden. Kurze Zeit später konnte er bereits wieder laufen. "Der Aufsprung ist aufgrund des Wetters sehr grenzwertig, wellig, man muss extrem aufpassen", sagte Martin Schmitt.

(dpa)
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