Weltcup im Parallelslalom Snowboarderin Hofmeister in Winterberg auf dem Podest

Winterberg · Beim Weltcupfinale im Sauerland fährt die 19-Jährige zu Rang drei im Parallelslalom. Die Italiener dominieren.

 Snowboarderin Ramona Hofmeister hat beim Weltcup-Finale der Alpinen in Winterberg zum ersten Mal in ihrer Karriere einen Podestplatz belegt.

Snowboarderin Ramona Hofmeister hat beim Weltcup-Finale der Alpinen in Winterberg zum ersten Mal in ihrer Karriere einen Podestplatz belegt.

Foto: dpa, mb

Es muss an den Hosen liegen. Sie sind die schönsten und die schnellsten. Dicke Punkte in blau, grün und magenta auf weißem Grund. Sehr schick! Die Italiener setzen beim Weltcupfinale der alpinen Snowboarder in Winterberg die Akzente. Modisch und sportlich. Drei von ihnen haben das Halbfinale erreicht. Im Endlauf setzt sich Edwin Coratti gegen Vorjahressieger Roland Fischnaller durch. Fischnaller wiederum hatte das Kunststück fertig gebracht, sich im Viertel- und Halbfinale durchzusetzen, obwohl er jedes Mal auf die Hundertstelsekunde zeitgleich mit seinem Kontrahenten ins Ziel kam. Die bessere Vorlaufzeit gab den Ausschlag.

Der Poppenberg erlebte viele heiße Duelle. Der 60 Zentimeter tiefe Sprung wurde manchem der Athleten, von denen einige schon bei den Olympischen Spielen vor zwei Jahren in Sotschi auf sich aufmerksam gemacht hatten, zum Verhängnis.

Die deutschen Sportler spielten indes beim Saisonabschluss auf heimischem Terrain keine große Rolle. Einzig Ramona Hofmeister aus Bischofswiesen. Die 19-Jährige schaffte es bis ins Halbfinale, belegte Rang drei und freute sich im spätwinterlichen Flockenwirbel wie eine Schneekönigin. "Einfach laufen lassen und Risiko gehen", lautete ihr Erfolgsrezept auf dem ruppigen Kurs. Die Hoffnungen von Bundestrainer Andreas Scheid auf "den einen oder anderen Platz auf dem Treppchen" erfüllten sich wenigstens ein bisschen. Der Parallelslalom war zuletzt eine Paradedisziplin der deutschen Damen. 2014 hatten Anke Karstens und Amelie Kober in Sotschi Silber und Bronze geholt.

Doch die Disziplin hat es nicht leicht. Das Internationale Olympische Komitee hat den Wettbewerb im vergangenen Jahr aus dem Programm gekegelt. Isabella Laböck, 2013 Weltmeisterin im Riesenslalom, sprach von einer "Existenzbedrohung" für den Slalom. Als Ersatz gibt in zwei Jahren im koreanischen Pyeongchang eine andere Disziplin ihre Premiere auf der größten Bühne: Beim Big Air-Wettbewerb springen die Athleten über gewaltige Schanzen. Freestyle schlägt Alpinsport. Qualifikationspunkte auf dem Weg zu den Spielen 2018 können die Athleten unter anderem im Dezember im Mönchengladbacher Hockeypark sammeln. Die Skihalle Neuss richtet da einen Weltcup aus.

Das Sauerland will sich ebenfalls über den Leistungssport als Wintersportregion definieren. Der Weltcup im Parallelslalom der Snowboarder ist ein Baustein genau wie die lange etablierten Rennen auf der Bob- und Rodelbahn an der Kappe. Bis hinüber nach Willingen, wo der Skisprungzirkus jedes Jahr viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist es auch nicht weit. Winterberg wird auch als neuer Austragungsort für einen Parallelslalom der Skiläufer gehandelt. Nach mehreren wetterbedingten Absagen hat der Internationale Skiverband Fis das Event am Neujahrstag im Münchner Olympiapark aus dem Programm gestrichen. Winterberg als Standort mit starker Ausrichtung auf den niederländischen Tourismusmarkt und Anbindung an den Ballungsraum Rhein-Ruhr würde ins Vermarktungskonzept des Skisports passen. Der Deutsche Skiverband bastelt an entsprechenden Konzepten.

Konkurrenten für Winterberg sind Berlin und der Hügel neben der Allianz-Arena in München-Fröttmaning.

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