Weltcupsieg in der Verfolgung Dahlmeier heimst die nächste Kristallkugel ein

Laura Dahlmeier hüpfte erst freudig auf dem Podest auf und ab, dann streckte sie wieder eine Kristallkugel in die Luft: Einen Tag nach ihrem schwächsten Saisonrennen feierte die Biathlon-Überfliegerin beim Saisonfinale in Oslo ihren nächsten Triumph.

Laura Dahlmeier heimst die nächste Kristallkugel ein
Foto: dpa, msc nic hak nic

Mit einem neunten Platz sicherte sich die 23-Jährige aus Garmisch-Partenkirchen auch die Weltcup-Disziplinwertung in der Verfolgung und kann am Sonntag noch einen weiteren Pokal einheimsen.

"So macht es einfach wieder mehr Spaß", sagte Dahlmeier und setzte ihr breitestes Grinsen auf. Nach einem verkorksten Sprint war die Fünffach-Weltmeisterin am Samstag nur als 31. mit fast zwei Minuten Rückstand in die Loipe gegangen. Zeitlich konnte sie zwar kaum etwas aufholen und landete nach zwei Schießfehlern mit 1:53,8 Minuten Rückstand hinter Siegerin Mari Laukkanen (Finnland/1) im Ziel, doch das störte Dahlmeier im vorletzten Rennen des Winters überhaupt nicht.

"Ich wusste, ich brauche kein perfektes, sondern einfach nur ein gutes Rennen. Es freut mich wahnsinnig, dass es jetzt mit der kleinen Kugel noch geklappt hat", sagte Dahlmeier. Denn einen Tag zuvor hatte sie die fast schon sicher geglaubte Sprint-Trophäe noch an Gabriela Koukalova abgeben müssen und schob danach Frust. Die fehlerfreie Tschechin wurde nun im Jagdrennen über 10 km hinter Laukkanen Zweite, Rang drei sicherte sich Justine Braisaz (Frankreich/4).

Zweitbeste Deutsche wurde Maren Hammerschmidt (Winterberg/3) auf dem 15. Rang. Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/4) musste sich mit Platz 29 begnügen, Denise Herrmann (Oberwiesenthal/6) wurde 34., Vanessa Hinz (Schliersee/2) kam nicht über Rang 44 hinaus.

Dahlmeier startete derweil glänzend in den Wettkampf und verfehlte bei den ersten beiden Schießeinlagen keine Scheibe. Nach zwei Runden lag sie bereits auf Rang 13, dann patzte sie jedoch jeweils einmal und musste zwei Strafrunden drehen. Dank einer enorm starken Schlussrunde reichte es noch zum Sprung in die Top 10. Trotzdem war es das zweitschwächste Resultat ihrer Saison der Superlative.

Im Ziel ärgerte sich die zehnmalige Saisonsiegerin, dass sie sich selbst so eine schlechte Startposition eingebrockt hatte. "Es ist ein blödes Gefühl, wenn man mitten im Feld steht, die Uhr tickt und tickt, und man darf nicht los", sagte Dahlmeier: "Aber dann brennt der Schnee und die Aufholjagd beginnt. So war es heute."

Zwar hätte Dahlmeier die Chance gehabt, in Oslo als erste DSV-Skijägerin neben dem Gesamtweltcup auch alle anderen Wertungen zu gewinnen, immerhin kann sie zum Abschluss am Sonntag (11.15 Uhr/ARD und Eurosport) aber noch die vierte von möglichen fünf Kristallkugeln mit nach Hause nehmen. Nach Einzel, Verfolgung und Gesamtweltcup winkt auch der Sieg im Massenstart.

(sid)
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