Skispringen Eurosport setzt auf Experten-Duo Hannawald und Schmitt

München · Super-Adler wieder vereint: Sven Hannawald und Martin Schmitt sind als Duo zurück im Weltcup – als TV-Experten.

Das ist Sven Hannawald
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Foto: dpa, Peter Kneffel

Super-Adler wieder vereint: Sven Hannawald und Martin Schmitt sind als Duo zurück im Weltcup — als TV-Experten.

Ob er denn einen Sprach- oder Sprecherkurs gemacht habe, wird Sven Hannawald vor seiner Rückkehr auf den Bildschirm gefragt. "In was, in Deutsch?!", sagt der Skisprung-Olympiasieger und lacht. Neben ihm in der "Schäfflerstube" im Spatenhaus an der Münchner Oper sitzt Martin Schmitt und lacht mit. Der Flachs blüht, wie fast immer, wenn die Super-Adler von einst zusammenkommen — und das ist ab sofort wieder häufiger der Fall.

Hannawald und Schmitt sind ins Spatenhaus gekommen, um über ihr Comeback als Duo im Skisprung-Weltcup zu sprechen. Neben Schmitt, der bereits seit seinem Karriereende 2014 als Experte und Interviewer für Eurosport tätig war, arbeitet ab der am Donnerstag in Kuusamo (Finnland) beginnenden Saison auch Hannawald für den Spartensender. Als Co-Kommentator neben Matthias Bielek (ehemals Sky) soll er seinen Erfahrungsschatz einbringen.

Auf eine Schulung hat er davor verzichtet, wohl aber gab es Testläufe für die Nachfolger des beliebten Kommentatoren-Duos Dirk Thiele und Gerd Siegmund. "Wir treten in riesige Fußstapfen", sagt Hannawald, der sich deshalb immer wieder Tipps von Schmitt holen will. "Ich habe ja schon vor über einem Jahrzehnt aufgehört (2005, d.Red.)", sagt er, "deshalb frage ich bei Martin immer mal nach".

Schmitt jedoch tritt nur bei den Saisonhöhepunkten Vierschanzentournee und WM in Lahti/Finnland in Erscheinung, während Hannawald jedes Wochenende im Weltcup-Einsatz sein wird. "Die Hoffnung war schon da, dass ich irgendwann mal wieder vor Ort sein kann, weil Skispringen mich noch immer fasziniert", sagt Hannawald. An der Seite von Schmitt und Bielek, der nach gemeinsamen Zeiten bei Sky Sport News HD sein "Wunschkandidat" war, fühlt er sich sichtlich wohl.

Wer Hannawald (42) und Schmitt (38) bei Weißwurst und Brezn erlebt, fühlt sich zurückversetzt in die Zeiten, in denen beide Schanzen und Teenagerherzen eroberten. Anfang der 2000er lösten sie einen wahren Skisprung-Hype aus, wurden wie Popstars gefeiert. Der Höhepunkt war die Saison 2001/02, als Hannawald als erster und bislang einziger Athlet alle vier Springen der Tournee gewann. "Jedes Jahr" werde er seither gefragt, ob jemand diesen Coup wiederholen könne, sagt Hannawald und kommt richtig ins Plaudern.

Das, bremst er sich bald selbst, müsse er im TV aber abstellen. "Es ist schwierig, im Minutenrhythmus zu bleiben", in dem die Springer vom Bakken gehen, sagt er. Schließlich solle "jeder Springer den Respekt bekommen, den wir auch wollten damals". Außerdem will er es für die Fans auf der Couch "nicht zu kompliziert machen".

Wenn Schmitt, der inzwischen Trainer ist, mal wieder detailverliebt über Absprungwinkel und Flugsysteme spricht, grätscht Hannawald verbal dazwischen. "Martin, das versteht doch kein Mensch", sagt er, und beide lachen.

(sid)
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