Weltcup-Riesenslalom Neureuther patzt im zweiten Lauf und scheidet aus

Kranjska Gora · Felix Neureuther schied beim Riesenslalom in Kranjska Gora als Dritter des ersten Laufs aus. Auch Fritz Dopfer enttäuschte beim erneuten Sieg von Alexis Pinturault.

Felix Neureuther feiert feucht-fröhlich zwölften Weltcup-Sieg
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Neureuther feiert feucht-fröhlich zwölften Weltcup-Sieg

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Foto: dpa, km pt

Felix Neureuther war im Angriffsmodus - doch nach knapp 30 Sekunden lag der 31-Jährige im Schnee der Piste "Podkoren 3". Innenskifehler - Aus statt Podium. Wieder einmal wurden die deutschen Ski-Rennläufer vom "Stockerl"-Fluch eingeholt.

"Ich wollte nicht den gleichen Fehler machen wie in Hinterstoder: zu sauber zu fahren. Schade, aber lieber so, als durchgereicht zu werden", sagte Neureuther in der ARD einigermaßen gefasst, nachdem der Partenkirchner im ersten Lauf des Riesenslaloms von Kranjska Gora (Slowenien) noch den dritten Platz belegt hatte.

Eine Klasse für sich war der Franzose Alexis Pinturault, der in 1:52,18 Minuten seinen vierten "Riesen" in Folge gewann. Zweiter wurde der Österreicher Philipp Schörghofer (0,47 Sekunden zurück) vor Landsmann Marcel Hirscher (0,69), dem der fünfte Gesamtweltcup in Serie kaum mehr zu nehmen ist. Weiter auf der Suche nach seiner Form ist indes Fritz Dopfer (Garmisch), der sich mit einem ernüchternden 22. Rang zufrieden geben musste.

Es läuft nicht rund bei den deutschen Ski-Rennläufern, vor allem im verflixten zweiten Lauf. DSV-Alpin-Direktor Wolfgang Maier sprach von "psychologischen Schmerzen. Felix hat sehr gut begonnen, aber es hat nicht sollen sein. Das Podium haben wir leider wieder nicht geschafft."

In den vergangenen acht Rennen in den technischen Disziplinen war das "Stockerl" nach dem ersten Durchgang stets greifbar gewesen. Doch nur beim Sieg von Neureuther in Yuzuwa Neaba (Japan) kam ein Deutscher durch. Zuletzt hatte Neureuther in Hinterstoder mit verhaltenen Fahrten eine glänzende Ausgangsposition verschenkt und war zweimal Sechster geworden.

Dies sollte nicht wieder passieren. Doch er nahm zu viel Risiko. "Ich bin in eine Spur gekommen, dann zu früh auf den Innenski und dann ist er mir weg", analysierte Neureuther die Schlüsselszene. Für den Riesenslalom am Samstag und den Slalom am Sonntag in Kranjska Gora könne er nun "mitnehmen, dass ich schnell bin. Das war ein Schritt in die richtige Richtung - morgen dann ins Ziel", sagte er - und lächelte schon wieder.

Dagegen war Dopfer (2,86 Sekunden Rückstand), zuletzt schon als 19. und 21. unter ferner liefen, überhaupt nicht zum Lachen zumute. "Es läuft nicht wirklich rund. Ich hatte nicht das Gefühl und das Timing, dass ich schneller werde", sagte der 28-Jährige enttäuscht. Das ziehe sich "wie ein roter Faden durch die ganze Riesenslalom-Saison".

Auch Stefan Luitz (Bolsterlang/2,16) leistete sich wieder einige Fehler, wurde aber trotzdem noch Zehnter. Er wusste, dass mehr möglich gewesen wäre, blickte aber lieber gleich einmal nach vorne: "Ich werde am Samstag mit Vollgas ans Werk gehen."

Großer Favorit am Samstag ist erneut Pinturault ("Das ist wunderbar und ein spezieller Moment für mich"), der im Riesenslalom derzeit das Maß der Dinge ist. Im Kampf um die kleine Kristallkugel liegt der Franzose vor den beiden letzten Riesenslaloms des Winters nur noch 91 Punkte hinter Hirscher.

Der Österreicher baute dafür seine Führung im Gesamtweltcup auf Henrik Kristoffersen (Norwegen) auf 293 Punkte aus. Hirscher wäre nach dem Luxemburger Marc Giradelli erst der zweite Rennläufer, der fünfmal die große Kristallkugel gewinnt. Zweifel daran hat er nicht mehr. "Wenn alles so ist wie in der Vergangenheit", sagte er schon vor dem Rennen, "dann brennt nichts mehr an."

(old/sid)
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