Slalom Deutsches Debakel in Zagreb - Hirscher feiert 50.Sieg

Zagreb/München · Die deutschen Ski-Rennläufer erleben nach einer bislang guten Saison beim Slalom in Zagreb eine große Enttäuschung. Marcel Hirscher holt unterdessen Alberto Tomba ein.

Marcel Hirscher feiert 50. Weltcup-Sieg
11 Bilder

Marcel Hirscher feiert 50. Weltcup-Sieg

11 Bilder
Foto: rtr, MGO

Vier waren schon nach dem ersten Lauf nicht mehr dabei, zwei fädelten im Finale ein, und der beste belegte nur den letzten Platz: Für die deutschen Ski-Rennläufer endete der Weltcup-Slalom am Bärenberg unweit der kroatischen Hauptstadt Zagreb mit dem schlechtesten Resultat seit fast sechs Jahren. Rang 27 für Linus Straßer aus München war die gesamte Ausbeute - langsamer als der Münchner war keiner derer, die bei äußert schwierigen Pistenbedingungen ins Ziel kamen.

Marcel Hirscher aus Österreich dagegen bleibt eine Klasse für sich - und immer für den Sieg gut. Der Rekord-Gesamtweltcupsieger feierte vor Teamkollege Michael Matt (+0,05 Sekunden) und Henrik Kristoffersen (Norwegen/+0,11) seinen 50. Weltcup-Sieg. Damit zog Hirscher in der ewigen Bestenliste der Männer mit Alberto Tomba (Italien) gleich, nur Ingemar Stenmark (Schweden/86) und Hermann Maier (Österreich/54) haben häufiger gewonnen.

Die Deutschen erlebten ein Tag zum Vergessen: Straßer fuhr nach zwei verkorksten Läufen zudem abermals an der Olympia-Norm vorbei. Fritz Dopfer (Garmisch), zunächst noch respektabler Elfter, schied im zweiten Durchgang aus, nachdem ihm eine Torstange auf die Skier geschlagen war: "Bitter", sagte er, "da darf man nicht ausscheiden, umso blöder, dass es passiert ist." Der ebenfalls für das Finale qualifizierte David Ketterer (Schwenningen) fädelte am vorletzten Tor ein.

Während sich Dopfer nach seinem Beinbruch aber zumindest langsam wieder an seine Bestform herankämpft, bleibt Straßer ein Rätsel. Am Montag hatte er als Dritter beim Parallel-Slalom in Oslo geglänzt und damit zum zweiten Mal in seiner Karriere in einem Weltcup auf dem Podest gestanden, doch in "normalen" Slaloms schöpft er sein Potenzial nach wie vor nicht aus - in Zagreb litt er dann noch unter den erschwerten Bedingungen.

Für die Olympia-Qualifikation wird Straßer der dritte Rang in Oslo nicht angerechnet, "das ist natürlich schade", sagte er. Nach Zagreb bleiben ihm jetzt nur noch die vier Slaloms in Adelboden, Wengen, Kitzbühel und Schladming, um einmal unter die ersten Acht oder zweimal unter die ersten 15 zu kommen. "Was soll ich machen? Ich kann den Kopf in den Sand stecken - oder weiterkämpfen, dann wird die Olympianorm schon kommen", sagte er.

Neben Dopfer, Straßer und Ketterer waren vier weitere Deutsche an den Start gegangen. Sebastian Holzmann (Oberstdorf/35.), Dominik Stehle (Obermaiselstein/46.), Philipp Schmid (Oberstaufen/54.) und Weltcup-Debütant Anton Tremmel (Rottach-Egern/61.) konnten sich allerdings nicht für das Finale qualifizieren.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort