"Das wäre ein Traum" Neureuther will trotz Kreuzbandriss bei Olympia starten

Felix Neureuther erlitt im Training einen Kreuzbandriss. Trotzdem hat Deutschlands Skistar die Hoffnung auf einen Start bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang noch nicht aufgegeben.

Felix Neureuther: Deutschlands alpiner Weltcup-Rekordsieger
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Das ist Felix Neureuther

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Foto: dpa, hm

"So lange noch ein kleines Fünkchen Hoffnung besteht, dass vielleicht sogar tatsächlich auch Olympia möglich sein sollte, werde ich jedes kleine Fünkchen Hoffnung probieren zu ergreifen", sagte der 33-Jährige am Montagmorgen nach seiner Rückkehr aus den USA am Münchner Flughafen.

Neureuther räumte ein, dass eine Olympiateilnahme "eine Träumerei in meinem Kopf" sei und "im Moment auch ganz weit weg". Außerdem betonte er: "Ich gehe nur an den Start, wenn ich eine Medaillenchance habe. Sonst macht das keinen Sinn." Bis zum Start des Olympiaslaloms am 22. Februar 2018 sind es noch gut zwölf Wochen.

Der Partenkirchner wurde von seinem Vater Christian Neureuther am Airport abgeholt. Geplant war zunächst ein Besuch bei Sportmediziner Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Zudem soll der Kniespezialist Prof. Christian Fink von der Universitätsklinik Innsbruck konsultiert werden. Sollte bei Neureuther die Möglichkeit einer konservativen Behandlung bestehen, wäre ein Olympiastart nicht mehr auszuschließen. Im Falle einer Operation ist dieses Vorhaben jedoch nicht möglich. Die Winterspiele finden vom 9. bis 25. Februar statt.

Der WM-Dritte Felix Neureuther hatte sich am vergangenen Samstag im Training für den Riesenslalom am 3. Dezember in Beaver Creek einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen. Zwei Wochen zuvor hatte er den ersten Saisonslalom im finnischen Levi gewonnen und damit die Ambitionen auf seine erste Olympiamedaille unterstrichen.

Kollegen machen Neureuther Mut

Nach seinem Kreuzbandriss hat Neureuther aufmunternde Worte von den Ski-Teamkollegen erhalten. "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass du sehr bald wieder zu deiner gewohnten Stärke zurückfindest - wir alle brauchen DICH!", schrieb Fritz Dopfer - nach Neureuther der beste deutsche Techniker der vergangenen Jahre - am Sonntagabend bei Facebook. "Du bist eine starke Persönlichkeit und gleichzeitig ein Ausnahmeathlet!"

Neureuther hatte sich beim Training in den USA schwer am Knie verletzt und war danach von einem Saisonende ausgegangen. Am Montag landete er von Denver (Colorado) kommend am Münchner Flughafen und meinte dann aber, eventuell noch eine Mini-Chance auf eine Teilnahme an den Olympischen Winterspielen im Februar in Südkorea zu haben.

"Das tut mir brutal leid", sagte Abfahrer Thomas Dreßen, der neben Neureuther als bisher einziger DSV-Rennfahrer die Qualifikation für Olympia sicher hatte. "Aber ich bin mir sicher, dass er genauso erfolgreich zurückkommt wie er war, weil er ein Kämpfer ist."

Teamkollege Josef Ferstl meinte nach dem Super-G im kanadischen Lake Louise am Sonntagabend: "Voll Mist! Felix ist einfach der Mann, die Zugperson im Deutschen Skiverband." Nun stünden andere im Team in der Pflicht, unterstrich Ferstl. "Das ist ein herber Rückschlag für uns. Ich hoffe, wir können ihn einigermaßen gut vertreten."

(can)
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