Super-G Norwegen-Trio auf dem Podest, Deutschen Läufer überzeugen

Gröden · Svindal, Jansrud, Kilde: Beim Super-G in Gröden stehen gleich drei Norweger auf dem Podest. Die deutschen Ski-Rennläufer schlagen sich dabei erstaunlich gut.

 Strahlende Norweger auf dem Podest.

Strahlende Norweger auf dem Podest.

Foto: dpa, dc hm

Es ist nicht außergewöhnlich, dass nach einem alpinen Weltcup-Rennen Aksel Lund Svindal oder Kjetil Jansrud auf dem Siegerfoto zu sehen ist. Die beiden Norweger sind das Maß der Dinge, wenn es schnell zur Sache geht. Dass beide auf dem Podest stehen, ist auch schon vorgekommen. Aber: Dass sich nun beim Super-G im Grödnertal, bei dem auch die Läufer des Deutschen Skiverbandes (DSV) zu überzeugen wussten, ein dritter Norweger ins Bild drängte, das hat Seltenheitswert - und war zumindest in dieser Disziplin ein Novum.

Aleksander Aamodt Kilde heißt der Mann, der sich anschickt, den Landsleuten die Siege in Abfahrt und Super-G streitig zu machen. Am Freitag wurde er Dritter, 0,44 Sekunden hinter Svindal (29. Weltcupsieg, 4. in dieser Saison) sowie Jansrud, der 0,34 Sekunden hinter dem Sieger zurücklag. Drei Norweger auf dem "Stockerl", das hatte es überhaupt erst zwei Mal und zuletzt im März 1998 gegeben: Damals siegte beim Slalom in Yongpyong/Südkorea Ole-Christian Furuseth vor Finn-Christian Jagge und Tom Stiansen.

Die deutschen Läufer hatten mit dem Sieg nichts zu tun, aber auf der brettharten "Saslong" zeigten sie immerhin mal, was in ihnen steckt. Andreas Sander (Ennepetal) belegte Rang 14 - er erreichte damit sein bestes Ergebnis im Weltcup überhaupt. Josef Ferstl (Hammer) fuhr trotz einer Rippenprellung auf Rang 17 - besser war er in einem Super-G nie gewesen. "Wir wussten, dass wir schnell fahren können, jetzt haben wir es mal schwarz auf weiß", sagte Ferstl. Platzierungen unter den Top 15 sind das erklärte Saisonziel der Deutschen.

Der 23 Jahre alte Kilde hat die älteren Ferstl (27) und Sander (26) im Eiltempo überholt - der trainingsbesessene Senkrechtstarter ist so gut, dass er womöglich auch bald an Svindal (32) und Jansrud (30) vorbeizieht. "Wir fahren im Sommer sehr viel Ski, sehr viel zusammen. Wenn ich mir Aleks anschaue, dann vielleicht zu viel ...", sagte Svindal mit einem Grinsen. Kilde merkte an: "Es ist sehr schön, es macht sehr viel Spaß, mit den beiden Teamkollegen am Podest zu stehen."

Das erste Mal hatten drei Norweger bei einer Kombination im Januar 1994 in Chamonix auf dem Siegertreppchen gestanden - Kjetil-Andre Aamodt siegte damals vor seinem Kumpel Lasse Kjus und Harald-Christian Strand-Nielsen. Sieger Svindal, der im Gesamtweltcup auf 23 Punkte an den Österreicher Marcel Hirscher herangerückt ist, hält derlei Dreifach-Erfolge für nicht wiederholbar: "Wir sind nur ein kleines Team." Aber eines, das zwei aktuelle und bald einen dritten Siegfahrer hat.

In der Abfahrt am Samstag wird allerdings zumindest Kilde nicht ganz vorne zu finden sein - seine Startnummer ist dafür noch zu schlecht.

(sid)
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