+++ Wintersport-Telegramm +++ Langläuferin Weng verzählt sich — und weint im Ziel

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Heidi Weng wähnt sich zu früh im Ziel
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Heidi Weng wähnt sich zu früh im Ziel

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+++ Ski Alpin +++

Deutsches Debakel bei Shiffrin-Sieg

Der amerikanische Ski-Star Mikaela Shiffrin hat auch den zweiten Slalom in Aspen gewonnen. Die Olympiasiegerin und Weltmeisterin ließ der Konkurrenz am Sonntagabend keine Chance und feierte ihren insgesamt 17. Weltcup-Sieg. Nach zwei famosen Läufen lag sie 2,65 Sekunden vor Frida Hansdotter aus Schweden und Sarka Strachova aus Tschechien (+2,90 Sekunden). Am Samstag hatte Shiffrin den ersten Aspen-Slalom mit Rekordvorsprung gewonnen. Die deutschen Starterinnen erlebten am Sonntag ein Debakel: Keine der sechs Rennfahrerinnen qualifizierte sich für den zweiten Durchgang. Das war den DSV-Slalom-Damen zuletzt im Dezember 2000 passiert.

+++ Ski Alpin +++

Svindal holt Doppelsieg zum Auftakt

Aksel Lund Svindal ist gleich in seinen ersten beiden Weltcup-Rennen nach einem Achillessehnenriss der Konkurrenz davongefahren. Im kanadischen Lake Louise gewann der 32 Jahre alte Norweger zunächst die Abfahrt - mit nur 0,01 Sekunden Vorsprung vor Peter Fill aus Italien. Am Sonntag siegte Svindal auch im Super-G, diesmal mit 0,35 Sekunden Vorsprung vor Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer aus Österreich. Josef Ferstl (Hammer) fuhr im Super-G im Zwischenklassement zunächst auf Rang 20. Klaus Brandner (Königssee) schied aus. Für Svindal waren es die Weltcup-Siege Nummer 26 und 27, in Lake Louise hat der Super-G-Olympiasieger von 2010 nun schon acht Mal gewonnen (2 Abfahrt, 6 Super-G).

+++ Ski Alpin +++

Shiffrin vor erneutem Sieg

Ski-Rennläuferin Mikaela Shiffrin aus den USA steht nach einer weiteren fantastischen Fahrt vor ihrem 17. Sieg im alpinen Weltcup. Beim zweiten Slalom in Aspen/US-Bundesstaat Colorado liegt die 20 Jahre alte Olympiasiegerin und Weltmeisterin nach dem ersten Durchgang mit einem Vorsprung von 1,69 Sekunden auf Ex-Weltmeisterin Sarka Strachova in Führung. Dritte ist Frida Hansdotter (Schweden/1,99 Sekunden zurück). Lena Dürr (Germering) schied erneut aus.

+++ Rodeln +++

Deutschland gewinnt Team-Staffel

Zum Abschluss des Weltcups in Innsbruck-Igls haben sich die deutschen Rodler den Sieg in der Team-Staffel gesichert. Andi Langenhan, Europameisterin Dajana Eitberger und die Doppelsitzer Toni Eggert/Sascha Benecken waren am Sonntag schneller als die zweitplatzierten Letten. Seit der Einführung der Staffel in der Saison 2010/2011 war es der 25. Weltcup-Erfolg einer deutschen Mannschaft in dieser Disziplin. Eitberger und Eggert/Benecken hatten am ersten Weltcup-Wochenende ebenfalls Siege in ihren Disziplinen geschafft. Olympiasieger Felix Loch war dagegen im Einzelrennen disqualifiziert worden.

+++ Biathlon +++

Hammerschmidt/Böhme holen Platz drei in der Single-Mixed-Staffel

Die deutschen Biathleten haben einen vielversprechenden Einstieg in die neue Saison geschafft. Maren Hammerschmidt und Daniel Böhme kamen am Sonntag in Östersund im ersten Weltcup-Rennen des Winters als Dritte auf das Podest. In der neuen Single-Mixed-Staffel musste das deutsche Duo nur Norwegen und Kanada den Vortritt lassen. Die beiden deutschen Skijäger lagen nach einem spannenden Rennen 13,2 Sekunden hinter den Siegern zurück.

Kuusamo droht Weltcup-Entzug

Dem finnischen Kuusamo droht nach einem Chaos-Wochenende der Entzug der Weltcup-Wettbewerbe der nordischen Kombination. "Dieses Wochenende war wirklich schlimm, wir sind nicht zu 100 Prozent zufrieden", sagte FIS-Renndirektor Lasse Ottesen am Sonntag in der ARD. Im vorläufigen Kalender für die Saison 2016/2017 ist für den Saisonstart Ende November derzeit kein Gastgeber festgelegt. Starker Wind, aber auch Probleme mit der Anlaufspur hatten am Wochenende für Olympiasieger Eric Frenzel und Co. keinen einzigen Sprung zugelassen. Auch die beiden Wettbewerbe der Skispringer wurden ersatzlos gestrichen. Dabei hatten Probleme mit dem Kühlsystem der Spur für viel Ärger gesorgt.

+++ Langlauf +++

Sundby gewinnt Mini-Tour überlegen

Topfavorit Martin Johnsrud Sundby hat beim Saisonstart der Skilangläufer überlegen die dreitägige Mini-Tour im finnischen Kuusamo gewonnen. Der zweimalige Gesamtweltcup-Sieger aus Norwegen hielt am Sonntag im Verfolger über 15 Kilometer die Konkurrenz problemlos auf Distanz. Bester Deutscher beim "Ruka-Triple" am Polarkreis wurde Jonas Dobler (Traunstein) auf Rang 24. Sundby hatte im Ziel überragende 44,7 Sekunden Vorsprung auf Rekord-Weltmeister Petter Northug. Finn Hagen Krogh komplettierte als Dritter das rein norwegische Podium. Nicht mehr am Start war der sechsmalige Biathlon-Weltmeister Martin Fourcade, der nach seinem guten 22. Rang am Samstag bereits auf den Weg zum Saisonstart der Biathleten im schwedischen Östersund war.

+++ Bob +++

Friedrich siegt auch im Vierer

Bob-Weltmeister Francesco Friedrich (Oberbärenburg) hat beim deutschen Dreifach-Erfolg zum Weltcup-Auftakt überraschend seinen ersten Sieg im Vierer gefeiert. Der 25 Jahre alte Zweier-Champion setzte sich am Sonntag beim Heimspiel in Altenberg vor seinem Vereinskollegen Nico Walther und Weltmeister Maximilian Arndt (Oberhof) durch. Damit schloss Friedrich sein perfektes Auftaktwochenende ab, schon am Samstag hatte er den erhofften Heimsieg im Zweier gefeiert. Dabei hatte Friedrich den Letten Oskars Melbardis auf Rang zwei verwiesen, der im vergangenen Jahr den Weltcup in beide Schlitten dominiert hatte. Am Sonntag im Vierer enttäuschte Melbardis dann auf ganzer Linie, der amtierende Weltcup-Gesamtsieger wurde nur Achter.

+++ Rodeln +++

Loch disqualifiziert: Schlitten zu schwer

Eine Disqualifikation hat Rodel-Olympiasieger Felix Loch (Berchtesgaden) im österreichischen Igls den möglichen Sieg gekostet und den deutschen Männern damit den Weltcup-Auftakt verdorben. Der Schlitten des 26-Jährigen war nach dem ersten Lauf am Sonntagmorgen zu schwer, im zweiten Durchgang durfte der zu diesem Zeitpunkt führende Loch nicht mehr antreten. Der Südtiroler Dominik Fischnaller siegte vor dem österreichischen Duo Armin Frauscher und Wolfgang Kindl. "Menschliche Fehler passieren", sagte Bundestrainer Norbert Loch über die Ursache für die Disqualifikation. Bester Deutscher war damit Routinier Andi Langenhan (Zella-Mehlis) auf dem vierten Platz, Johannes Ludwig (Oberhof) wurde Sechster.

+++ Langlauf +++

Weng wähnt sich zu früh im Ziel

Die zweimalige Skilanglauf-Weltmeisterin Heidi Weng hat sich beim Weltcup-Start in Kuusamo einen peinlichen Fehler geleistet. Die Norwegerin bog nach drei der vier Runden des Verfolgungsrennens auf die Zielgerade ab, sprintete ohne Gegnerin und warf sich erschöpft in den Schnee. Erst als ihre Konkurrentinnen das Rennen unbeeindruckt fortsetzen, bemerkte die 24-Jährige ihren Fauxpas, stand auf, kehrte in die Loipe zurück und rettete zumindest den neunten Rang. Im Ziel flossen dennoch Tränen bei Weng, die von Gesamtsiegerin Therese Johaug (Norwegen) und sogar den Konkurrentinnen aus dem Nachbarland Schweden getröstet wurde.

+++ Nordische Kombination +++

Weltcup der Nordischen Kombination abgesagt

Der Weltcup in der Nordischen Kombination im finnischen Kuusamo ist am Sonntag abgesagt worden. Böige, drehende Winde am Schanzentisch machten das Springen wie bereits am Samstag unmöglich. Damit fielen erstmals beim sogenannten Nordic Opening alle Sprungwettbewerbe aus. Beim Ski-Weltverband FIS gibt es nach Aussagen von Renndirektor Lasse Ottesen Überlegungen, die Kombinierer-Wettkämpfe im Saisonverlauf an einem anderen Ort nachzuholen. Die Windprobleme hatten schon in den vergangenen Tagen das Training und den in der Kombination üblichen Provisorischen Wettkampfsprung verhindert. "Ich war selbst oben auf der Schanze, es ging überhaupt nichts", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch, der die Absage bedauerte. "Wir sind jetzt fast eine Woche ohne Sprung, das ist in dieser Phase nicht so toll. Wir werden deshalb nach dem nächsten Weltcup in Lillehammer noch ein paar Tage länger dort bleiben und die dann hoffentlich besseren Bedingungen für Sprünge nutzen", sagte der Coach.

+++ Ski alpin +++

Dürager erleidet Schien- und Wadenbeinbruch

Der österreichische Ski-Rennläufer Markus Dürager hat sich bei seinem schweren Sturz bei der Weltcup-Abfahrt in Lake Louise/Kanada einen Schien- und Wadenbeinbruch im linken Bein und einen Bruch des linken Handgelenks zugezogen. Das teilte der Österreichische Skiverband (ÖSV) mit. Der 25-Jährige, der noch am Samstag in Calgary am Bein operiert wurde, verlor im Zielschuss die Balance und wurde erst vom dritten Sicherheitszaun gestoppt. Die Hand-OP soll nach seiner Rückkehr erfolgen. Dürager blieb im Schnee liegen und schrie vor Schmerzen mehrmals laut auf. Bis er per Helikopter und Rettungswagen ins Krankenhaus zunächst nach Banff und später Calgary gebracht werden konnte, vergingen mehrere Stunden - sehr zum Ärger des ÖSV.

(can/dpa/sid)
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