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WM in Kontiolahti Staffel-Gold beendet schwarze Serie für deutsche Biathleten

Den großen Worten folgten noch größere Taten: Nach einem nahezu perfekten Rennen bejubelte Schlussläufer Simon Schempp bereits auf der Zielgeraden den ersten WM-Titel der deutschen Biathlon-Staffel seit elf Jahren.

Biathlon-WM: Simon Schempp und deutsche Staffel feiern WM-Gold
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Deutsche Herren-Staffel feiert WM-Gold

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Foto: dpa, rhi jhe

Einen Tag nach dem souveränen Goldlauf der Frauen komplettierten Schempp, Erik Lesser, Daniel Böhm und Arnd Peiffer den Triumph der DSV-Teams im finnischen Kontiolahti. Lediglich drei Schießfehler unterliefen dem überragenden Quartett.

Da konnten selbst die hochfavorisierten Norweger nicht mithalten. Emil Hegle Svendsen und Co. mussten sich nach 4x7,5 km mit Silber zufrieden geben (+15,4 Sekunden) und verpassten die erfolgreiche Titelverteidigung. Bronze ging an Frankreich (+33,6). Erstmals seit 18 Jahren stehen damit beide deutschen Staffeln bei einer WM ganz oben auf dem Podest - zuletzt gelang dieses Kunststück 1997 in Osrblie/Slowakei.

"Die Zeit hat für uns gesprochen. Irgendwann mussten wir für unseren Fleiß belohnt werden", sagte Doppel-Weltmeister Lesser. "Wir waren sehr fokussiert, wir wollten diesen Sieg unbedingt haben. Ich bin sehr glücklich, dass es so geklappt hat", sagte Böhm. Schempp meinte: "Ich konnte die letzten Meter sehr genießen, davor habe ich alles gegeben, was ich hatte. Ich bin jetzt einfach sehr stolz, ein Teil dieses Teams zu sein. Das ist einfach der Hammer."

Für das Team des Deutschen Skiverbandes (DSV) endete damit auch eine schwarze Serie: Seit mehr als vier Jahren hatte keine deutsche Männerstaffel mehr ein Rennen gewonnen - nicht einmal im Weltcup. Bei den Olympischen Spielen in Sotschi reichte es zu Silber, Verfolgungs-Weltmeister Lesser (Frankenhain) fühlte sich daher vor dem Rennen zu einer Kampfansage animiert.

"Wenn man sieht, wieviele Podestplätze wir in den letzten Jahren geholt haben, wird es langsam mal Zeit für uns. Irgendwann sind wir auch mal dran", hatte Lesser gesagt, der als Startläufer mit einer tadellosen Leistung überzeugte. Auch Peiffer (Clausthal-Zellerfeld), als Dritter von Böhm (Buntenbock/2 Nachlader) auf die Strecke geschickt, blieb fehlerfrei und bescherte Schempp (Uhingen) die optimale Ausgangslage.

Mit Svendsen im Nacken leistete sich der dreimalige Saisonsieger nur einen Fehlschuss im stehenden Anschlag, brachte die Goldmedaille laufstark nach Hause und feierte den Triumph - wie Laura Dahlmeier am Tag zuvor - mit der deutschen Flagge in der Hand. Olympiasieger Russland war nach einer Strafrunde früh aus dem Medaillenrennen, auch die mitfavorisierten Österreicher schwächelten bei nahezu perfekten Bedingungen in den finnischen Wäldern.

Zum Abschluss der Weltmeisterschaften stehen am Sonntag (ab 13.30 Uhr/ARD) die Massenstarts an. "Das ist jetzt eine Zugabe, das gehen wir ganz locker an", sagte Dahlmeier, die nach Silber in der Verfolgung auch in diesem Einzelrennen zu den Favoritinnen zählt. Bei den Männern dürften vor allem Schempp und Lesser wieder Chancen auf eine weitere Medaille haben. Mit dreimal Gold und einer Silbermedaille ist die WM in Kontiolahti aus deutscher Sicht bereits jetzt eine der erfolgreichsten.

(sid)
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